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Tierische Langeweile
Identifizierung von Symptomen und Folgen von Langweile-Zuständen bei Hausschweinen
Langeweile wird hauptsächlich durch reizarme, monotone Bedingungen verursacht, die bei der Haltung vieler Tiere üblich sind, sei es in Zoos, Laboren oder auf Bauernhöfen.
Nur wenige wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass Tiere Langweile-Zustände erleben und was dies für sie bedeutet, ist weitgehend unbekannt.
Dieses Projekt unter der Leitung von Sara Hintze von der Universität für Bodenkultur Wien hatte zum Ziel, die Symptome und Auswirkungen von Langeweile bei Schweinen zu verstehen.
Warum Schweine?
Weil die meisten Schweine heute unter reiz- und abwechslungsarmen Bedingungen aufgezogen werden.
Hausschweine haben ein reiches Verhaltensrepertoire, das mit dem von Wildschweinen vergleichbar ist. Unter natürlichen Bedingungen verbringen Hausschweine, wie ihre Vorfahren, einen großen Teil ihrer Zeit mit Futtersuche, Fressen und Ruhen, was in den meisten heutigen Haltungssystemen nicht möglich ist.
Um die emotionalen Auswirkungen der Haltungsbedingungen zu bewerten, wurde eine Reihe von nicht-invasiven Verhaltenstests mit den Tieren durchgeführt, um folgendes festzustellen:
- Ob die Tiere in reizarmer, monotoner Haltung stärker motiviert sind, sich für Veränderungen in ihrer Umgebung einzusetzen
- Ob sie insgesamt negativer eingestellt sind.
- Ob sie - wie gelangweilte Menschen - das Gefühl haben, dass die Zeit langsamer vergeht als für die Tiere in angereicherter Haltung.
Durch gezielte Verhaltensforschung in den Bereichen Kognition und Emotionen liefert das Projekt die Grundlage für evidenzbasierte Tierschutzforderungen, die wir mit Nachdruck nach außen kommunizieren wollen.
Das Projekt unterstützt daher die VIER PFOTEN Forderungen nach einem Verbot der derzeit in der konventionellen Schweinehaltung vorherrschenden Haltungssysteme sowie unsere Forderungen nach einem Systemwandel in der Landwirtschaft.
Quellenverweis