Wie man einen verantwortungsvollen Züchter findet
Worauf Sie bei der Anschaffung achten sollten
Bevor Sie sich für das neue Familienmitglied entscheiden, gibt es vieles zu bedenken. Angefangen bei der Zeit, die Sie in Ihren neuen Gefährten investieren müssen, bis hin zu den Kosten, wie zum Beispiel das passende Futter, Tierarztbesuche, eine Haustierversicherung und jegliches Zubehör wie etwa Hundegeschirr und Leine. Doch eine der wichtigsten Überlegungen sollte sein, woher Sie Ihren Welpen bekommen.
Es gibt die verschiedensten Möglichkeiten. Die beste Wahl ist natürlich, einen Hund aus einem örtlichen Tierheim oder Tierschutzverein zu adoptieren. Es warten dort unterschiedlichste Tiere, auch Welpen, auf die Chance, ein schönes Zuhause zu finden.
Der große Vorteil hier ist, dass Ihnen geschulte Tierheim-Mitarbeiter, die ihre Tiere sehr gut kennen, bei der Suche nach dem perfekten Familienmitglied helfen. Die Adoption eines Hundes ist eine sehr lohnende Erfahrung, und Sie werden mit viel bedingungsloser Liebe belohnt!
Sollten Sie sich dennoch einen Welpen einer bestimmten Rasse wünschen und sind im Tierheim nicht fündig geworden, können Sie sich nach einem seriösen Züchter umsehen.
Bitte beachten Sie: Wer auf Online-Portalen nach einem Tier sucht, läuft Gefahr, an einen illegalen Welpenhändler zu geraten. Die Hunde, die von diesen Kriminellen verkauft werden, sind oft viel zu jung, traumatisiert und krank. Häufig erkranken oder sterben die Welpen, kurz nachdem sie in ihrem neuen Zuhause angekommen sind. Auch Mitleidskäufe unterstützen diesen Handel!
Wir geben Ihnen hilfreiche Tipps, worauf Sie beim Kauf eines Welpen und der Wahl eines Züchters achten sollten:
1. Kaufen Sie nicht überstürzt!
Es ist wichtig vorab herauszufinden, welcher Hund am besten zu Ihrem Lebensstil passt. Das bedeutet, dass Sie verschiedene Rassen, Größen, Verhaltensweisen, Aktivitätsgrade und Pflegebedürfnisse in Betracht ziehen sollten. Vielleicht entscheiden Sie sogar, dass ein Welpe nicht ideal für Sie ist, und adoptieren stattdessen einen erwachsenen Hund.
2. Investieren Sie Zeit in die Recherche und Suche eines seriösen Züchters.
Nachdem Sie den gewünschten Hundetyp gefunden haben, können Sie die Suche nach einem seriösen Züchter damit beginnen, indem Sie die Website des anerkannten Züchterverbands der jeweiligen Rasse besuchen. Dort lässt sich herausfinden, welche Züchter einen Wurf haben oder in der Zukunft einen erwarten.
Es lohnt sich immer, auf einen gut gezüchteten Welpen zu warten, auch wenn es eine Weile dauert, bis ein Wurf verfügbar ist. Seriöse Züchter unterstützen keine Spontankäufe und haben oft sogar Wartelisten für Ihre Welpen!
3. Vorsicht, wenn der Verkäufer viele verschiedene Welpen anbietet.
Seien Sie skeptisch, wenn ein Verkäufer verschiedene Rassen parallel anbietet. Vor allem bei einer großen Auswahl unterschiedlicher Rassewelpen ist davon auszugehen, dass der Verkäufer als Zwischenhändler fungiert. Aufgrund des großen Zeitaufwands, den eine verantwortungsvolle und individuelle Betreuung von Mutter und Welpen bedeutet, fokussieren sich seriöse Züchter in der Regel auf eine Rasse und je nach Anzahl der Muttertiere zwischen 1 und maximal 2 Würfen pro Jahr.
4. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie einen Welpen online kaufen.
Viele illegale Welpenhändler nutzen Kleinanzeigenportale, Facebook und Instagram. Sie geben sich als verantwortungsvolle Züchter aus und behaupten, dass die Welpen aus eigener Zucht stammen, obwohl es sich um importierte Welpen handelt. Lesen Sie unseren Artikel darüber, wie Sie einen skrupellosen Welpenhändler erkennen.
5. Nehmen Sie Kontakt mit dem Züchter auf und stellen Sie Fragen.
Seriöse Züchter beantworten gerne alle Fragen, die Sie haben. Wir haben für Sie alle wichtigen Fragen, die Sie vor und während des Kaufs stellen sollten, zusammengefasst.
6. Lassen Sie die Finger von seltsamen Angeboten.
Anzeichen für einen zweifelhaften Züchter können folgende Aussagen sein:
- "Ich habe im Moment keinen Welpen verfügbar, aber ich habe bald neue Welpen."
- "Ich kann Ihnen einen Welpen in der von Ihnen gewünschten Farbe anbieten."
- "Ich habe keinen Rüden/keine Hündin in diesem Wurf, aber ich habe in ein paar Wochen mehr Welpen."
7. Fragen Sie nach einer Besichtigung des Welpen, bevor Sie ihn kaufen.
Ein verantwortungsbewusster Züchter wird Ihnen die Möglichkeit geben, den Welpen mehrmals zu besichtigen, bevor Sie sich zum Kauf entschließen. Auch, damit der Züchter die Möglichkeit hat, Sie vorab kennen zu lernen und um zu prüfen, ob Sie zu dem Welpen passen.
Nur so haben Sie die Möglichkeit, sich ein besseres Bild vom Züchter zu machen und können die Gelegenheit nutzen, ihm viele Fragen zu stellen. Besuchen Sie ihn öfters als nur einmal! Wenn der Züchter Ihnen keinen Besuch erlaubt, ist dies ein Warnzeichen, und Sie sollten die Finger von einem Kauf lassen.
8. Die Übergabe des Welpen muss dort stattfinden, wo dieser auch geboren und aufgewachsen ist.
Es ist wichtig, dass Sie Ihren Welpen beim Züchter abholen, damit Sie das Umfeld kennenlernen, in dem der Welpe aufgewachsen ist. Achten Sie auf hygienische Umstände und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, wenn dieses Ihnen sagt, dass etwas nicht passt. Holen Sie den Welpen an keinem anderen Ort ab und lassen Sie sich diesen auch keinesfalls liefern!
9. Bestehen Sie darauf, das Muttertier zu sehen.
Kaufen Sie den Welpen nicht, wenn Sie die Mutter nicht kennengelernt haben! Glauben Sie keinen Ausreden; das Muttertier sei z.B. gerade unterwegs.
Es werden auch oft “falsche” Mütter vorgestellt – achten Sie darauf, dass die Mutter nicht distanziert, sondern sanft und liebevoll mit ihren Welpen umgeht. Sofern möglich können Sie auch kontrollieren, ob das Gesäuge noch geschwollen ist.
Seien Sie vorsichtig, wenn Ihnen mitgeteilt wird, dass das Muttertier von den Kleinen bereits getrennt wurde. Stellen Sie sich auch die Frage: Macht die Mutterhündin einen gepflegten und gesunden Eindruck? Hat Sie ein Gesäuge?
10. Achten Sie auf den allgemeinen Gesundheitszustand des Welpen.
Wirkt der Welpe gesund und ist aktiv?
Wenn der Welpe, für den Sie sich entschieden haben, tränende Augen oder eine laufende Nase hat, stumpfes, verfilztes Fell, Anzeichen von Durchfall aufweist oder in der Ecke sitzt und lethargisch oder ängstlich aussieht, könnte etwas nicht stimmen. Vertrauen Sie auf Ihren Instinkt und verlassen Sie den Ort – kaufen Sie keinesfalls aus Mitleid! Besser ist, dass Sie solch eine Erfahrung, die Ihnen Sorgen bereitet, mit den Behörden und Tierschutzorganisationen teilen.
11. Ihnen sollten viele Fragen gestellt werden.
Ein seriöser Züchter wird immer viele Fragen stellen, um sicherzugehen, dass sein Welpe in ein verantwortungsvolles Zuhause kommt. Manche Züchter führen bei potenziellen neuen Besitzern Hausbesuche durch oder verlangen ein Video-Telefonat, damit sie das Zuhause sehen können, in das der Welpe künftig kommen soll.
Stellt Ihnen der Züchter nur wenige Fragen und ist hauptsächlich daran interessiert, mittels Druckausübung eine schnelle Entscheidung von Ihnen zu bekommen, kaufen Sie den Welpen auf keinen Fall .
12. Seriöse Züchter bestehen darauf, dass die neuen Besitzer einen Vertrag unterschreiben.
Hier finden Sie ein Beispiel, wie so ein Vertrag aussehen sollte.
Der Vertrag dient sowohl dem Schutz des Züchters als auch des neuen Besitzers.
Er sollte den Kaufbetrag, Kontaktdaten des Käufers und des Verkäufers des Welpen, genauso wie Informationen über den Welpen und die Elterntiere selbst, einschließlich der Mikrochip-Nummer, enthalten.
Er sollte die Gesundheit und das Wohlergehen des Hundes vor dem Verkauf dokumentieren.
Außerdem sollte das Rückgaberecht erklärt sein. Unter welchen Umständen erklärt sich der Züchter bereit, den Welpen zurückzunehmen und den Kaufpreis zu erstatten?
Der Vertrag enthält oftmals eine Klausel, welche es dem Züchter erlaubt den Hund zurückzukaufen, falls der neue Besitzer nicht in der Lage ist, sich um den Hund ausreichend zu kümmern.
13. Überprüfen Sie schon vor dem Kauf die wichtigsten Dokumente des Welpen, wie beispielsweise den Heimtierausweis oder Zuchtpapiere.
Ein Züchter sollte bereitwillig alle wichtigen Unterlagen sowohl vorlegen als diese auch mit Ihnen durchgehen wollen. Lassen Sie sich zeigen, welche Impfungen der Welpe bereits erhalten hat und wie die nächsten Schritte bezüglich weiterer Behandlungen sind.
Wenn Ihnen der Züchter anbietet, den Impfpass oder Heimtierausweis erst nach dem Kauf des Welpen zukommen zu lassen, sollten Sie davon Abstand nehmen. Weiters muss der Welpe gesetzlich in der Heimtierdatenbank bereits vor der Weitergabe auf den Namen des Züchters registriert worden sein – lassen Sie sich hiervon eine Bestätigung zeigen!
Ein Heimtierausweis, der vor allem z. B. für spätere Urlaubsreisen notwendig sein wird, kann oft viel über die Herkunft eines Welpen aussagen. Auf folgende Punkte sollten Sie hier achten:
- Halten Sie einen Heimtierausweis, der im Ausland ausgestellt wurde, in den Händen? Oft erzählen Züchter dann, dass der Besuch des Tierarztes im Ausland günstiger ist. Dabei handelt es sich jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen importierten Welpen.
- Ist der Züchter im Heimtierausweis auch als tatsächlicher Eigentümer des Welpen angegeben?
- Wurde der Heimtierausweis von einem inländischen Tierarzt ausgestellt? Merken Sie sich am besten Namen und Adresse, um anschließende Recherchen anstellen zu können.
- Stimmen die Angaben zum Welpen mit der Beschreibung im Ausweis überein, z.B. Farbe und Alter?
- Stimmen die Angaben zum Mikrochip im Heimtierausweis mit den Angaben zum Mikrochip überein, die Sie vom Züchter erhalten haben?
Ein Abstammungsnachweis, auch Ahnentafel oder Ahnennachweis genannt, klingt edel, kann aber grundsätzlich von jedem Verein ausgestellt werden. Jedoch haben nur seriöse Zuchtvereine und offizielle Kynologenverbände strenge Zuchtordnungen und Richtlinien, an die sich Mitglieder halten müssen. Erkundigen Sie sich auf der jeweiligen Webseite des Vereins oder Verbands, ob solch eine Zuchtordnung in ausführlicher Form online einzusehen ist. Auf einer seriösen Ahnentafel sind unter anderem die Gesundheitsuntersuchungen (HD, ED etc.) der Eltern und Großeltern angemerkt. Dennoch: Zuchtpapiere alleine sind kein Garant für einen verantwortungsvollen Züchter!
14. Stellen Sie sicher, dass der Welpe vor der Abholung mindestens 8 Wochen alt ist.
Welpen werden in der Regel im Alter von 8 bis 12 Wochen verkauft, wobei es in einigen Ländern eine gesetzliche Altersgrenze gibt. Werden Sie zu früh von ihrer Mutter getrennt, leiden sie oft ein Leben lang darunter. Ein gutes Alter, um einen Welpen abzuholen, ist ein Alter von etwa 10 Wochen. Auch wenn es legal ist, Welpen mit 8 Wochen von der Mutter und den Geschwistern zu trennen, lernen sie in den zusätzlichen zwei Wochen viel von ihrer Mutter.
15. Auch nach dem Kauf wird der Kontakt aufrechterhalten.
Ein seriöser Züchter wird auch nach dem Umzug des Welpen in sein neues Zuhause in Kontakt bleiben wollen und dem neuen Besitzer gerne alle Fragen zum Welpen beantworten. Er wird wissen wollen, dass sich der Welpe in seinem neuen Zuhause und bei seinen neuen Besitzern gut eingelebt hat.
Geben Sie nicht auf
Es kann einige Zeit dauern, bis Sie Ihren Traumwelpen gefunden haben – sowohl im Tierheim als auch von einem seriösen Züchter. Denken Sie daran, dass es sich lohnt zu warten und dass es möglich ist, sich in Wartelisten eintragen zu lassen, wenn Sie eine bestimmte Rasse oder einen bestimmten Züchter wünschen.
Nutzen Sie die Zeit, um Ihre Nachforschungen fortzusetzen und sich perfekt auf die Ankunft eines Welpen vorzubereiten.
Stellen Sie sicher, dass Sie die Registrierungsdaten Ihres neuen Welpen sofort nach dem Kauf aktualisieren, indem Sie sich selbst als Besitzer hinzufügen, und halten Sie die Registrierung auf dem neuesten Stand.
So stellen sie nicht nur sicher, dass Sie Ihren Hund zurückbekommen, falls er jemals verloren gehen sollte, sondern helfen auch dabei, europaweit aktuelle Registrierungsdaten für Haustiere sicherzustellen, die für Statistiken und zur Regulierung des Online-Handels mit Haustieren benötigt werden.
Wussten Sie, dass...
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