Hund vermisst – was tun?

Ratgeber für Hundefreunde: Was Sie tun können, wenn Ihr Hund entlaufen ist

29.8.2017

Der Albtraum eines jeden Hundehalters: Der geliebte Vierbeiner ist verschwunden und unauffindbar. In solchen Situationen heißt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und schnellstmöglich die richtigen Schritte zu unternehmen, um das Tier wiederzufinden.

Warum verschwinden HUnde?

  • Sie folgen ihrem Jagdtrieb
  • Sie sind vom Weg abgekommen und wurden gestohlen
  • Rüden folgen der Spur einer läufigen Hündin
  • Sie haben sich vor einem Geräusch erschreckt
  • Sie sind vom Weg abgekommen und in einen Unfall verwickelt worden.
  • Sie stehen nach einem Unfall unter Schock

Erste Maßnahmen

Es ist ratsam, dass Sie zumindest zwei bis drei Stunden an der Stelle warten, an der Ihr Hund verschwunden ist. Es ist oft kaum ertragbar, stundenlang auf die Rückkehr eines geliebten Vierbeiners zu warten – in der Regel kehren Hunde jedoch, sofern sie in guter gesundheitlicher Verfassung sind, dorthin zurück, wo sie entlaufen sind. Damit Sie an Ort und Stelle warten können, ist es hilfreich, Familienmitglieder, Freunde und andere Hundehalter um Unterstützung zu bitten und so ein Team von Helfern zu mobilisieren, welche mit der Suche in der Umgebung helfen können. Weiters ist es ratsam, soziale Medien umzu nutzen. Es gibt beispielsweise diverse Facebook-Gruppen, in denen entlaufene, aber auch gesichtete Haustiere gepostet werden.  

Bitte kontrollieren Sie auch sofort, ob sich die Registrierungsdaten der Mikrochipnummer Ihres Hundes auf dem aktuellen Stand befinden. Sie sollten unbedingt auch über die dort angegebene Telefonnummer erreichbar sein.

Kehrt Ihr Hund nach einigen Stunden noch immer nicht zurück, sollten Sie sich an weitere Stellen wenden, wie etwa die Polizei und Tierheime, um dort Ihren Hund als vermisst zu melden. Wenden Sie sich gegebenenfalls auch an niedergelassene Tierarztpraxen oder Tierkliniken - wenn Ihr Hund verletzt wurde, ist er möglicherweise zur Behandlung dorthin gebracht worden. 

Auch Vermisstenplakate mit den wichtigsten Informationen, wie z. B. Rasse, Alter, Name, besondere Bedürfnisse (z. B. Medikamente) Ihres Tieres und Ihren Kontaktangaben können an dem Ort, an dem Ihr Hund zuletzt gesehen wurde, sowie in der näheren und weiteren Umgebung verteilt und aufgehängt werden. Es ist immer gut, aktuelle Fotos von Ihrem Vierbeiner zu haben, damit diese in solchen Situationen verwendet werden können. 

Suchradius

Der Radius Ihrer Suche wird von mehreren Faktoren bestimmt, darunter der Grund für das Verschwinden Ihres Hundes (falls bekannt), sein Temperament, sein Alter und sein Gesundheitszustand. Ältere oder behinderte Hunde legen normalerweise keine großen Entfernungen zurück. Anders verhält es sich bei Hunden, die in Panik geraten sind: sie neigen dazu, kilometerweit zu laufen, um nach Hause zu kommen. Wenn sie die Gegend nicht kennen, rennen sie möglicherweise desorientiert weiter, was Ihre Suche erschwert. 

Hunde, die unter Schock weglaufen (z. B. nach einem Unfall), legen oft viele Kilometer zurück und verstecken sich an Orten, an denen sich weniger Menschen aufhalten. In solchen Fällen sollte das Suchgebiet abgelegene Orte und leere Gebäude, Garagen, Schuppen umfassen. 

Vorbeugende Maßnahmen 

Im Sinne einer verantwortungsvollen Heimtierhaltung sollte jeder Besitzer sicherstellen, dass sein Hund mit einem Mikrochip versehen und bei einer Heimtierdatenbank registriert ist. Außerdem sollte jeder Hund ein Halsband / Brustgeschirr mit einem Anhänger tragen, auf dem die Telefonnummer des Halters eingraviert ist. Diese Maßnahmen erhöhen die Chancen, dass ein vermisster Hund wieder mit seinem Besitzer zusammengeführt wird.  

Um zu verhindern, dass ein Hund überhaupt wegläuft, ist es am besten, im Voraus zu planen und einige zusätzliche Präventivmaßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört die Umzäunung des Grundstücks (insbesondere des Gartens) mit einem Zaun, der so hoch ist, dass der Hund nicht darüber springen kann. Wenn Ihr Hund einen ausgeprägten Jagdinstinkt hat, sollten Sie ihn nie von der Leine lassen, erst recht nicht, wenn er sich nicht gut zurückrufen lässt.  

Gestohlene Hunde

Die Zahl der gestohlenen Hunde hat deutlich zugenommen. Wenn Sie mit Ihrem Hund spazieren gehen, achten Sie darauf, dass Sie nicht abgelenkt werden und Ihr Hund gestohlen wird. Vergewissern Sie sich, dass Ihr Garten und Ihr Haus gesichert sind, und lassen Sie Ihren Hund nie allein, z. B. in einem Auto oder vor einem Geschäft, da er leicht gestohlen werden kann. 

In Österreich müssen Hunde sowie Zuchtkatzen gechippt und in der Heimtierdatenbank des Gesundheitsministeriums registriert werden. Welpen sind spätestens mit einem Alter von drei Monaten, auf jeden Fall aber vor der ersten Weitergabe mittels Mikrochip zu kennzeichnen und binnen eines Monats zu registrieren.

Die Eingabe der Meldung in die Heimtierdatenbank kann von dem Hundehalter selbst vorgenommen werden. Sie kann aber auch - in der Regel kostenpflichtig - durch  den behandelnden Tierarzt erfolgen oder direkt über die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde. Die Registrierung kann auch über anerkannte Meldestellen, wie AnimalData, PetCard, PawID erfolgen (private Anbieter, kostenpflichtig).

Zusammenfassung

Ist der Hund entlaufen, ist das für Mensch und Tier eine extreme Belastung. Diese Situation erfordert ein umsichtiges und zielgerichtetes Handeln. Vorbeugende Maßnahmen können das Risiko, dass ein Hund wegläuft, verringern – und die Chancen, das Tier wieder zu erhalten, erhöhen. 

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