Was wurde eigentlich aus… dem Aktionsplan „Nachhaltige Beschaffung“?
VIER PFOTEN fordert Transparenz und Jahresbericht
Wien - Vor genau einem Jahr wurde der Aktionsplan „Nachhaltige Beschaffung“ im Ministerrat beschlossen. Dieser soll regeln, wie und in welcher Qualität aus öffentlicher Hand eingekauft wird, und er gibt Kriterien für eine tierfreundlichere Verpflegung vor – ein wichtiger Schritt zu mehr Tierwohl am Speiseplan öffentlicher Einrichtungen. Ob und wie der Aktionsplan umgesetzt wird, ist allerdings nicht bekannt. VIER PFOTEN fordert daher Transparenz und einen jährlichen Bericht.
Mit ihrer Vorbildfunktion kommt der öffentlichen Beschaffung eine wichtige Rolle im Tierschutz zu, gerade im Lichte der derzeitigen Debatte zu mehr Tierwohl in Österreichs Ställen. Einige Forderungen von VIER PFOTEN haben erfreulicherweise in den Aktionsplan Aufnahme gefunden, so etwa ein schrittweises Aussteigen aus den tierquälerischen Vollspaltenböden in der Schweine- und Rinderhaltung. Weissenböck ergänzt: „Positiv ist auch, dass bei Schweine- und Rinderfleisch nicht nur frische, sondern auch verarbeitete Produkte umfasst werden. Auch höhere Standards bei der Haltung von Mastrindern sind aufgenommen worden, ebenso wie eine geringere Besatzdichte bei Mast- und Truthühnern. Jetzt wüssten wir aber gerne auch, ob sich die Ministerien, für die der Aktionsplan gelten soll, auch wirklich an die Vorgaben halten, welche Änderungen in dem Jahr der Gültigkeit bereits umgesetzt wurden oder ob sie schon nach so kurzer Zeit ignoriert werden. Ein guter Plan, der nicht umgesetzt wird, nützt niemandem etwas.“
Den Ämtern der Landesregierungen, Städten und Gemeinden wird übrigens von der Regierung lediglich „empfohlen, die aktualisierten Kriterien auch bei Beschaffungen für ihre Bereiche zu berücksichtigen.“ Für VIER PFOTEN ist das zu wenig: „Wir fordern, dass der Aktionsplan selbstverständlich vom Bund auch auf Länder, Städte und Gemeinden ausgeweitet wird. Das macht mengenmäßig einen Riesen-Unterschied. Sämtlichen öffentlichen Einrichtungen kommt eine große Verantwortung zu, dem Tierwohl Rechnung zu tragen und gleichzeitig eine ausgewogene Ernährung und die Gesundheit der Menschen zu fördern“, meint Weissenböck.
Vor der Pandemie wurden täglich rund vier Millionen Österreicher:innen außer Haus verpflegt, davon 20 Prozent in der Gemeinschaftsverpflegung. „Es ist zu erwarten, dass diese Zahlen auch bald wieder erreicht werden. Öffentliche Einrichtungen haben es in der Hand, durch ambitionierte Maßnahmen das Wohl unzähliger Tiere zu verbessern“, so Weissenböck abschließend.
Mag. Elisabeth Penz
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.
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