Wir begrüßen den Antrag der Grünen zum Thema Vollspaltenböden. Denn die Zeit drängt! Und das Risiko ist groß, dass uns letztendlich etwas als „Verbot“ verkauft wird, das für die Tiere kaum Verbesserungen bringt.

Sollte sich nämlich die neue Regierung bis spätestens Ende Mai nicht entscheiden, wäre das tatsächlich fatal: Denn dann wird automatisch jener Mindeststandard Gesetz, der bereits für Neu- und Umbauten von Schweineställen gilt. Das würde bedeuten: Es reicht, wenn in einem Drittel der Stallfläche weniger Spalten sind, die restlichen zwei Drittel dürfen unverändert bleiben. Außerdem würde künftig jedes Tier statt mindestens 0,7 m² mindestens 0,8 m² Platz bekommen. Das wäre in Wahrheit dieselbe Tierquälerei wie bisher. Denn einem Schwein ist es völlig egal, ob in einem Drittel des Stalles weniger Spalten im Beton sind. Es braucht vor allem zwei Dinge: Stroh und Platz.

Selbstverständlich muss es für alle Landwirt:innen, die Umbauten vornehmen müssen, finanzielle Unterstützung bzw. gezielte Förderungen geben. Eine besonders wichtige Rolle fällt hier der öffentlichen Beschaffung zu, die ein wirksamer Hebel ist, um den Absatz von Produkten aus österreichischer Landwirtschaft zu steigern.

Ebenso wichtig in diesem Zusammenhang ist die Kennzeichnung tierischer Produkte, insbesondere nach Haltungsform und nicht nur nach Herkunf, und zwar vollumfänglich, inklusive der Gastronomie. Österreichs Konsument:innen ist es nicht nur wichtig zu wissen, woher ihr Essen kommt. Sie wollen genauso wissen, ob die Tiere, die ihnen ihre Produkte liefern, ein gutes Leben hatten. Transparenz führt zu bewussteren Kaufentscheidungen, was für heimische Landwirt:innen eine große Chance bietet,

Mit diesen begleitenden Maßnahmen gibt es auch keine Ausreden mehr: Die neue Regierung muss endlich ein echtes Vollspaltenboden-Verbot beschließen. Schweine müssen auf Stroh stehen und deutlich mehr Platz bekommen – kein Tier darf in Zukunft mehr auf tierquälerischen Vollspaltenböden leiden!