Das passende Halsband
So finden Sie das passende Halsband für Ihren Hund
Hundehalsbänder sind mit Vorsicht zu genießen. Obwohl es nicht falsch ist, ein Halsband zu verwenden, sollte dem Brustgeschirr der Vorzug gegeben werden.
Bei einem Halsband konzentrieren sich die Kräfte, wenn der Hund an der Leine zieht oder der Besitzer an ihr ruckt, auf wenige Quadratzentimeter des Halses. In diesem Bereich befinden sich wichtige Organe wie der Kehlkopf, die Schilddrüse, die Luftröhre und die großen Halsgefäße.
Schädliche Auswirkungen treten nicht immer bei jedem kleinen Ruck an der Leine auf. In den meisten Fällen ist eine größere Kraft, einmal oder wiederholt, erforderlich. Dennoch kann grundsätzlich gesagt werden, dass ein gewisser Druck auf den empfindlichen Halsbereich die so wichtigen Körperstrukturen und Organe schädigen kann. Wenn Sie einen Hund haben, der gerne und ohne Probleme an der Leine läuft, spricht nichts dagegen, ein normales Halsband zu verwenden. Sie sollten jedoch darauf achten, dass es sich dabei um ein weiches, möglichst breites Halsband mit genügend Auflagefläche handelt, und zwischen dem Halsband und dem Hals Ihres Hundes etwa ein fingerbreit Platz ist. Halsbänder dürfen auch niemals direkt hinter den Ohren befestigt werden, sondern sollte im unteren bis mittleren Drittel des Halses getragen werden.
Bei der Wahl eines Halsbands für Ihren Hund sollten Sie auf folgendes achten:
- Ein komfortables Halsband besteht aus flexiblem Material und hat ein möglichst geringes Gewicht.
- Empfohlen wird eine Mindestbreite von etwa einem Drittel der Halslänge des Hundes (gemessen vom Ohransatz bis zum Vorderrand des Schulterblatts).
- Das Halsband soll im hinteren bis mittleren Drittel des Halses angepasst und getragen werden.
- Bei der Einstellung der Weite gilt, dass ohne Druck auszuüben 1 bis 2 Finger unter das Halsband geschoben werden können.
- Das Halsband soll nicht über den Kopf gezogen werden können. Bei Hunden mit sehr muskulösem Hals und/oder schmalem Kopf kann ein Halsband häufig nicht "abstreifsicher" angepasst werden. Ein Brustgeschirr ev. mit zusätzlichem Taillenriemen ist hier eine Alternative.
- In der unteren Hälfte des Halses, vor allem rund um Luftröhre/Kehlkopf, ist eine Polsterung empfehlenswert. Gerade in diesem sensiblen Bereich sollten keine harten Teile wie Verstellschnallen, Verschlüsse oder Verzierungen aufliegen.
VIER PFOTEN Tipp
Wir empfehlen grundsätzlich zu einem Brustgeschirr zu greifen, da dieses viele Vorteile mit sich bringt. Natürlich ist es aber auch bei diesem wichtig, ein passendes zu wählen, um für Ihren Vierbeiner einen möglichst hohen Tragekomfort zu erzielen!
Sonderfall: Kopfhalfter
Das Kopfhalfter ist zwar umstritten, kann aber bei tierschutzkonformer Anwendung unter bestimmten Voraussetzungen im Hundetraining verwendet werden und hilfreich sein. Wendet man es tierschutzwidrig und somit nicht richtig an, kann es jedoch ernsthafte Schäden im Halswirbelbereich Ihres Hundes verursachen.
Ein Hunde-Kopfhalfter sieht ähnlich aus wie ein Pferdehalfter. Es besteht aus einem Nasenriemen, der um die Schnauze gelegt wird und mit einem Nackenriemen verbunden ist. Der Hund muss dabei problemlos hecheln oder trinken können. Die Leinenführung sollte immer aus zwei separaten Leinen bestehen - eine Leine wird am Kopfhalfter (unter dem Nasenriemen) und eine zweite Leine am Brustgeschirr befestigt. Alternativ können Sie anstelle von zwei separaten Leinen auch eine einzige Leine verwenden, wobei ein Ende am Kopfhalfter und das andere Ende am Brustgeschirr befestigt wird.
Achtung: Ein Kopfhalsband darf nicht als Ersatz für ein Brustgeschirr oder ein normales Halsband verwendet werden.
Als Hilfsmittel zur physischen Korrektur ist ein Kopfhalfter laut unserem Tierschutzgesetz sogar verboten - etwa, wenn man dem Hund durch Rucken einen Straf- und Schmerzreiz zufügt, damit der Hund ein ungewünschtes Verhalten abbricht. Wann ist es nun aber erlaubt? Wie bereits beschrieben, ausschließlich mit doppelter Leinenführung und nur als Absicherung im Training für jene Hunde, die in gewissen Situationen schwer zu kontrollieren bzw. körperlich stärker als ihr menschlicher Begleiter sind (große oder schwere Hunde) und somit sich selbst, den Halter oder Dritte gefährden.
Da eine falsche Handhabung in vielerlei Hinsicht gefährlich sein kann, muss mit der Verwendung eines Kopfhalfters sehr verantwortungsvoll umgegangen werden. Zum einen sollten Halter verstehen, wie man dieses tierschutzkonform einsetzt, zum anderen sollten auch die Hunde an das Tragen dieses Hilfsmittels gewöhnt werden.
Wie bei anderen Ausrüstungsgegenständen ist auch bei einem Kopfhalfter ein guter Sitz wichtig. Sitzt es schlecht, verliert es die Wirkung, verursacht schmerzhafte Scheuerstellen oder hindert den Hund daran sein Maul entspannt zu öffnen.