Jordanien: Schafe aus der EU werden brutal getötet
VIER PFOTEN: EU-Exporte in Drittländer müssen gestoppt werden
Amman/Wien – Nur kurz nach den tragischen Berichten über die Schiffe Elbeik und Karim Allah gibt es erneut tragische Ereignisse rund um Lebendtiertransporte aus EU-Mitgliedstaaten in Drittländer. Der globalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN wurden Videos zugespielt, die zeigen, wie Dutzende Schafe in einem Straßengraben in der Nähe von Amman, Jordanien, brutal getötet werden. Währenddessen müssen ihre Artgenossen in einer überfüllten Koppel daneben ihre Ermordung mitansehen. Unter den Getöteten waren auch Schafe aus Rumänien und Spanien, wie ihre Ohrmarken verrieten. VIER PFOTEN appelliert einmal mehr an die Europäische Kommission, ein Exportverbot für lebende Tiere in Drittländer endlich durchzusetzen.
Die Videos, die VIER PFOTEN erhalten hat, zeigen, wie ein Schaf zum Schlachter getrieben wird, vorbei an anderen Schafen, die bereits tot sind und in ihrem eigenen Blut auf dem Boden liegen. In einem anderen Clip sind die letzten spastischen Bewegungen eines halbtoten Tieres zu sehen, während der Schlachter direkt darüber ein anderes Schaf häutet. Gleich neben dem Schlachthof, in einer überfüllten Koppel, warten Dutzende von Schafen auf das gleiche Schicksal, voller Angst und ohne Möglichkeit sich zu verstecken.
Sie fügt hinzu: „Während die EU nur Fleisch importiert, das nach EU-Recht geschlachtet wurde, endet die Exportverantwortung der Europäischen Union hinsichtlich Tierschutz leider an der EU-Grenze. Diese Bigotterie ist unerträglich. Wir appellieren daher erneut an die Europäische Kommission, Tiertransporte in Drittländer endlich zu verbieten."
Krankes System über Tausende von Kilometer
Nach Libyen ist Jordanien jenes Land außerhalb der EU, das die meisten Schafe und Lämmer importiert, mit durchschnittlich zweitausend Tieren pro Tag. Exporte von lebenden Tieren aus EU-Mitgliedsstaaten in Drittländer sind jedoch äußerst problematisch. Zusammengepfercht auf Lkws oder Schiffen sind die Tiere oft wochenlang unterwegs. Sie leiden unter Hitze oder Kälte, Durst, Stress und Angst. Täglich sterben zahlreiche Tiere während des Transports. Oft kommt es zu tödlichen Unfällen. Im Jahr 2019 kenterte das Frachtschiff Queen Hind nahe der rumänischen Küste mit 14.000 Schafen an Bord. VIER PFOTEN konnte 180 Schafe retten, die restlichen Tiere ertranken.
„Anstatt lebende Tiere wochenlang qualvoll zu transportieren, sollten wir auf den Transport von Fleisch setzen. Aber ganz generell brauchen wir vor allem eine drastische Reduzierung der sogenannten „Tierproduktion“ und ein grundlegend anderes Verständnis vom Umgang mit Tieren. Es müssen sowohl die regionale Schlachtung als auch die pflanzliche Ernährung gefördert werden. Es darf keine Option sein, den Tieren den Weg in den Tod noch schwerer zu machen. Empfindungsfähige Wesen haben es verdient, mit Würde behandelt zu werden", sagt Kampagnenleiterin Weissenböck.
Mag. Elisabeth Penz
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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.
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