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Ausländisches Billig-Geflügelfleisch in österreichischen Uni-Mensen gang und gäbe

VIER PFOTEN Aktion vor der WU Wien für mehr Tierwohl auf dem Speiseplan

11.4.2019

VIER PFOTEN veranstaltete gestern vor der WU Wien im Rahmen der laufenden Kampagne „What the Food“ eine Aktion für mehr Tierwohl in den österreichischen Unimensen. Eine Umfrage der Tierschutzorganisation unter 33 öffentlichen österreichischen Hochschulen nach Transparenz, Herkunft und darüber hinaus nach vegetarischen und veganen Alternativen im Speisenangebot hatte zuvor ein ernüchterndes Ergebnis gebracht: Nur neun der 33 Unis und Fachhochschulen waren bereit, die Fragen zu beantworten. Die WU Wien hatte zum Thema Tierwohl ebenfalls keine Auskunft gegeben. Aus den gegebenen Antworten ging hervor, dass die Unis vor allem Geflügelfleisch ausschließlich aus konventioneller Tierhaltung aus dem Ausland, meist aus Polen, beziehen. 

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Das Ziel der Aktion war es, die Studierenden über Massentierhaltung aufzuklären und sie aufzufordern, sich für mehr Tierwohl auf ihrer Uni einzusetzen. Sie konnten dazu eine Petition an die Hochschulen unterschreiben. Mittelpunkt der Veranstaltung war eine "Blackbox", die Videos mit Aufnahmen typischer Geflügelmastbetriebe in Polen zeigten – eben solche, aus denen das Hühner- und Putenfleisch in den Mensen stammt. „Die Studierenden, die sich die Videos angesehen haben, waren entsetzt, dass auch ihnen Fleisch aus dieser Tierhaltung vorgesetzt wird. Wenngleich sie gleichzeitig auch nicht übermäßig überrascht waren. Sie wissen natürlich, dass gerade bei tierischen Produkten auf den Preis und nicht auf das Tierwohl geachtet wird. Umso wichtiger ist es, mit solchen Aktionen die Menschen direkt anzusprechen und ihnen den Wahnsinn der Tierfabriken vor Augen zu führen“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Martina Pluda.

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VIER PFOTEN sieht bei „What the Food“ Hochschulen in der Pflicht: „Schließlich sind sie verantwortlich dafür, was ihren Studierenden serviert wird, weil sie die Aufträge zur Verpflegung vergeben“, so Pluda. „Daher sollten sie sich auch dafür einsetzen, dass an ihren Standorten auf Tierwohl mehr Wert gelegt wird. Außerdem sollen die Produkte auf ihre Haltung und Herkunft transparent gekennzeichnet werden.“

Uni-Ranking online

Die Ergebnisse der freiwilligen Selbstauskunft sind in einer interaktiven Karte auf der Kampagnenwebsite veröffentlicht. Denn es geht bei „What the Food“ nicht nur darum, das Bewusstsein der Studierenden beim Thema Fleisch und tierische Produkte zu fördern. Es geht vor allem auch darum, sie aufzuklären, wo die Mensa an ihrer Hochschule in Sachen Tierwohl steht.

„Unser Aufruf an die Studis heißt: Zeig‘ deiner Hochschule, dass es dir nicht egal ist, was hinter dem Essen in deiner Mensa steckt!“, erklärt Martina Pluda. „Mit einem Klick auf die eigene Hochschule kann jeder sehen, ob seine Hochschule auf unsere Fragen geantwortet hat bzw. wie sie bewertet wurde. Von dort kommt man über einen Button auf eine Petitionsseite, auf der man unsere Kampagne aktiv unterstützen kann.“ Außerdem können die Studierenden direkte Emails an ihre Hochschule schicken.

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„Tierschutz sollte im 21. Jahrhundert eine Selbstverständlichkeit sein, ganz besonders dann, wenn es um öffentliche Einrichtungen geht, die mit Forschung und Wissenschaft unsere Gesellschaft vorantreiben“, so Martina Pluda. „Unsere Forderungen an die Hochschulen, vor allem für ihre Ausschreibungen für die Mensen, sind daher klar: mehr Transparenz, eine Richtlinie für mehr Tierwohl und mehr hochwertige pflanzliche Alternativen, sowohl im Mensa-Essen als auch bei Veranstaltungen am Campus.“

What the Food?!

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Mag. Elisabeth Penz

Mag. Elisabeth Penz

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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

 

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