Rinder auf einem Tiertransport an der Bulgarischen Grenze

Erneut Dutzende Rinder an der bulgarisch-türkischen Grenze in Lkw gefangen

Mindestens zwei tote Tiere // VIER PFOTEN fordert sofortiges Verbot von Tiertransporten in EU-Drittstaaten

29.10.2024

Wien - Erst vor weniger als einem Monat mussten 69 trächtige Rinder aus Deutschland wochenlang an der bulgarisch-türkischen Grenze ausharren, bevor sie schlussendlich getötet wurden, weil die Behörden beider Länder wegen der grassierenden Blauzungenkrankheit in Brandenburg sowohl den Weiter- als auch den Rücktransport gestoppt hatten. Weniger als einen Monat später findet an der bulgarisch-türkischen Grenze eine ähnliche Tragödie statt: Erneut stecken Dutzende Rinder in einem Lkw fest, und das bereits seit dem 18. Oktober. Grund ist diesmal die so genannte „Pest der kleinen Wiederkäuer“, die in Teilen Rumäniens grassiert. Mindestens zwei Rinder starben bereits. Die restlichen Tiere stehen zusammengepfercht in ihren Fäkalien, ohne ausreichend Futter und Wasser. Auch ihnen droht die Nottötung.

„Diese Fälle von völlig unnötigem Tierleid häufen sich mit erschreckender Regelmäßigkeit. Sie zeigen, wie Tiere zur reinen Ware degradiert wurden, die man einfach über Grenzen transportiert, als wären sie keine fühlenden Lebewesen. Es wird leider auch nicht der letzte Zwischenfall dieser Art sein. Wie viele tote und gequälte Tiere braucht es noch, bis dieser Irrsinn endlich aufhört“, fragt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.

VIER PFOTEN kritisiert seit Jahren Langstreckentransporte von Tieren in EU-Drittstaaten, wo es regelmäßig zu eklatanten Tierschutzverstößen kommt. Die Schlachtung in den meisten Drittstaaten entspricht nicht den EU-Vorschriften: Wenn Tiere nicht bereits während des langen Transports an Hunger, Durst, durch Hitze oder Erschöpfung verenden, werden sie am Bestimmungsort oft grob misshandelt und ohne Betäubung geschlachtet.

Transporte österreichischer Rinder: Die Hälfte geht in die Türkei

Auch Österreich exportiert in Länder, in denen die Tierschutz-Standards sehr niedrig sind: Laut Rinderzucht Austria gingen alleine im ersten Halbjahr 2024 8.500 österreichische Zuchtrinder und damit die Hälfte der rund 17.000 exportierten Tiere in die Türkei. Im September wurden übrigens die ersten Fälle von Blauzungenkrankheit bei Rindern auch in Österreich bekannt.

Zwar ist die direkte Verbringung von Schlacht- und Masttieren von Österreich in EU-Drittländer mittlerweile verboten, allerdings werden auch die tausenden exportierten Zuchttiere irgendwann geschlachtet. Zwei Drittel der österreichischen Zuchtrindertransporte gehen in Drittstaaten. Daran ändert leider auch die neue Transportverordnung, die Bundesminister Johannes Rauch im September erlassen hat, nichts. „In diesen Staaten sind weder die klimatischen Bedingungen geeignet, noch können adäquate Tierschutz-Standards gewährleistet werden. Und dass Formfehler in Datenbanken das Schicksal tausender Tiere bestimmen können, ist nur ein Beispiel dafür, wie problematisch Lebendtierexporte ganz generell sind“, sagt Weissenböck.

Rinder auf einer Farm

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

 

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