Mode: Neuer Markenkompass bietet Übersicht beim Thema Tierwohl
VIER PFOTEN führt praktischen Guide für Verbraucher:innen ein
Wien - VIER PFOTEN hat einen digitalen Mode-„Markenkompass“ ins Leben gerufen, der Konsument:innen eine Übersicht bietet, wo einzelne Modelabels beim Thema Tierschutz stehen. Die Tierschutzorganisation hat sie dafür auf vier Themen „abgeklopft“: die Verwendung von Pelz, das so genannte „Mulesing“ - also die systematische Verstümmelung von Lämmern für die Gewinnung von Wolle -, den Lebendrupf in Daunen-Lieferketten und die Reduzierung von Materialien tierischen Ursprungs insgesamt. Unter den bewerteten Marken sind auch österreichische, etwa Hervis, Intersport, Giesswein, Grüne Erde und Löffler, aber auch internationale wie H&M, Mango und Zara.
Die Notwendigkeit eines solchen Markenkompasses zeigt eine aktuelle Umfrage, die VIER PFOTEN beim Marktforschungsinstitut YouGov in Auftrag gegeben hat und bei der auch über 1.000 Österreicherinnen und Österreicher befragt wurden. Fast drei Viertel (73 Prozent) der österreichischen Bevölkerung sind demnach der Meinung, dass Modeunternehmen für Tierschutz in ihrer Lieferkette Verantwortung tragen müssen. 59 Prozent finden, dass die Unternehmen ihre Tierschutz-Standards transparent machen sollten.
„Die Verbraucher:innen akzeptieren die Misshandlung von Tieren für Mode immer weniger, gleichzeitig lassen viele Unternehmen sie weiterhin bei diesem Thema im Dunkeln tappen. Mit unserem Markenkompass geben wir den Konsument:innen mit einem Klick die Informationen, die sie für eine bewusste Entscheidung beim Einkauf brauchen. Damit haben sie auch die Macht, auf die Modelabels einzuwirken und Veränderungen einzufordern“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck. Der Markenkompass wird dementsprechend laufend auf den neuesten Stand gebracht und zeigt auf, wenn Unternehmen Schritte in die richtige Richtung setzen. Auch wird er laufend mit neuen Unternehmen ergänzt.
Ergebnisse der österreichischen Unternehmen durchwachsen
Einen eindeutigen Gewinner bzw. Verlierer unter den ersten österreichischen Modemarken gibt es laut Markenkompass nicht. Kein Label hat in allen vier Kategorien sehr gut abgeschnitten. Die meisten „grünen Bereiche“ hat Löffler; das Unternehmen ist pelzfrei und Mitglied des „Fur Free Retailer“ Programms, garantiert den Ausschluss von Lämmerverstümmelung in der Lieferkette und verwendet keine Daunen. Veronika Weissenböck: „Leider zeigen die meisten Unternehmen aber keinerlei Ambitionen, tierische Materialien in den Kollektionen zu verringern, was neben dem Tierschutz-Aspekt auch negative Auswirkungen auf die Umwelt hat. So sind Schafe Wiederkäuer, die hohe Treibhausgasemissionen verursachen und riesige Weideflächen und Futtermittel benötigen. Eine Reduktion ist daher umso wichtiger.“
Am wenigsten ambitioniert bzw. am wenigsten transparent von den bisher bewerteten österreichischen Modeunternehmen zeigt sich Eisbär. Der Sportmodenhersteller möchte weder Auskunft über die Herkunft seiner Daunen machen noch bekennt er sich offiziell dazu, pelzfrei zu sein – auch wenn es derzeit keinen Pelz in der Kollektion gibt. „Zwar gibt es ein paar Schritte in die richtige Richtung, was die Reduktion der tierischen Materialien und das Ausschließen von Lämmerverstümmelung in der Lieferkette betrifft, aber insgesamt zeigt Eisbär einfach zu wenig Engagement in Sachen Tierschutz“, so Weissenböck.
Der Druck auf die Modeindustrie steigt jedoch. Mittlerweile ist laut YouGov 80 Prozent der Österreicher:innen bewusst, dass die Branche Tierleid verursacht. „Unsere Umfrage zeigt, dass die Labels sich nicht mehr aus ihrer Verantwortung stehlen können. Sie werden auf die Wünsche der Konsument:innen reagieren müssen. Mit unserem Markenkompass haben wir ein nützliches Tool geschaffen, um tierfreundlicher einzukaufen und dadurch der Industrie auf die Zehen zu steigen“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Weissenböck.
Mag. Elisabeth Penz
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.
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