Großbritannien beschließt Verbot von Exporten lebender Tiere
VIER PFOTEN: EU-Wahlen als Chance für ein Ende auch in Europa
London/Wien – Australien gab den Weg vor: Mit der Entscheidung, den grausamen Export von Schafen ab dem 1.Mai 2028 zu verbieten, hat das Land Ende letzter Woche weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Nun zog Großbritannien gestern nach: Die Regierung wird ein lange gefordertes Verbot aller Lebendexporte zu Schlacht- oder Mastzwecken gesetzlich verankern. VIER PFOTEN sieht die bevorstehenden Europawahlen vom 6. bis 9. Juni als große Chance für umfassende Tierschutzreformen auf EU-Ebene, die das unnötige Leid der Tiere endlich eindämmen sollen.
Die Europäische Union - selbsternannter Vorreiter im Tierschutz - ist mit jährlich 1,5 Milliarden Geflügeltieren und über 51 Millionen Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen weiterhin der größte Lebendtier-Exporteur der Welt. Diese Tiere sind dabei zu Wasser wie zu Lande grausamen Bedingungen ausgesetzt: Knappheit an Nahrung und Wasser, extreme Temperaturen, hoher Stress, Infektionen und mangelnde Hygiene. Viele von ihnen überleben den Transport nicht.
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Nach Geflügel sind Schafe die am häufigsten exportierten Tiere der EU. Fast alle Exporte dieser Tiere werden per Schiff verschickt, 96% davon in den Nahen Osten und nach Nordafrika. Rumänien, Spanien und Portugal sind dabei die wichtigsten Exporteure. Diese Reisen sind nicht nur lang und kräftezehrend für die Tiere, sondern werden auch von häufigen tragischen Vorfällen begleitet, bei denen Tiere auf den Schiffen leiden und qualvoll verenden:
Im Jahr 2021 mussten Tausende von Jungbullen notgetötet werden, nachdem die Schiffe Elbeik und Karim Allah monatelang auf dem Mittelmeer festsaßen. Im selben Jahr mussten 18 mit lebenden Tieren beladene Schiffe wegen einer Blockade des Suezkanals anhalten, sodass die Tiere noch länger unter eingeschränkten unhygienischen Bedingungen leiden mussten. In ihren Exkrementen sterbend, mit infizierten Wunden, unterernährt, dehydriert, gestresst, ohne Zugang zu frischer Luft - diese schrecklichen Vorfälle sind nur die Spitze des Eisbergs, aber sie werfen ein Licht auf die zahllosen Verstöße gegen den Tierschutz, die auf diesen Schiffen, die täglich die Europäische Union verlassen, geschehen.
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Tiere können nicht wählen, EU-Bürger:innen schon
Milliarden von Tieren in der Europäischen Union leiden aufgrund von mangelndem Schutz und der Untätigkeit der EU. Die nächsten Europawahlen finden vom 6. bis 9. Juni statt und bieten die Chance, die Gesetze zu einem besseren Schutz von Nutztieren, beim Transport und bei der Schlachtung neu zu gestalten. VIER PFOTEN fordert die EU-Bürger:innen auf, ihre Stimme zu nutzen, um die Zukunft der Tiere in Europa mitzugestalten.
Mag. Elisabeth Penz
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.
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