Welt-Ei-Tag: Polen mit mehr als zwei Drittel Käfighaltung eines der Haupt-Bezugsländer Österreichs
Insgesamt fast 40 Prozent der Legehennen in der EU in Käfigen
Wien - Zum morgigen Welt-Ei-Tag hat sich VIER PFOTEN die Statistiken zu Österreichs Importen von Eiern und Eiprodukten angesehen[1]. Haupt-Importland war im Jahr 2022 Deutschland mit fast 12.000 Tonnen, gefolgt von den Niederlanden mit rund 3.500 Tonnen und Polen mit ca. 3.300 Tonnen. Während in Deutschland und den Niederlanden nur noch wenige Legehennen in so genannten ausgestalteten Käfigen gehalten werden (4,8 Prozent bzw. 10,1 Prozent), sind es in Polen fast 72 Prozent.
Insgesamt müssen in der EU 39,7 Prozent der Legehennen ihr Dasein in Käfigen fristen. Trauriger Spitzenreiter in der EU ist übrigens Malta, wo 99,7 Prozent in Käfigen leben; die Insel ist allerdings als Importland für Österreich nicht bedeutend. Hierzulande ist die Käfighaltung seit 2020 komplett verboten. Im Rahmen der Europäischen Bürgerinitiative „End the Cage Age“ wurden der EU-Kommission im Jahr 2020 1,4 Millionen Unterschriften gegen die Käfighaltung übergeben. Die Kommission hat allerdings - entgegen ihren Ankündigungen - bisher noch keine Vorschläge zur Beendigung der Käfighaltung vorgelegt.
Dabei wäre der Import von so vielen Eiern eigentlich gar nicht nötig, denn der Selbstversorgungsgrad liegt in Österreich bei 94 Prozent.
Eiprodukte wie Flüssigei und Eipulver, die in verarbeiteten Lebensmitteln enthalten sind, machen einen sehr großen Teil der Importe aus: Es sind 18.354 Tonnen, während Schaleneier 18.277 Tonnen ausmachen. Weissenböck: „Während wir bei den Schaleneiern an ihrem Stempel erkennen können, wie die Legehennen gehalten wurden, tappen wir bei Eiprodukten im Dunkeln – obwohl sie einen so großen Teil der Importe ausmachen. Wir fordern daher eine verpflichtende Kennzeichnung nach Haltung und Herkunft auch für Eiprodukte. Es kann nicht sein, dass wir nicht wissen, ob wir Eier aus Tierqual konsumieren oder nicht. Die Österreicherinnen und Österreicher haben ein Recht auf Transparenz.“
Mag. Elisabeth Penz
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