Kalb auf Lebendtiertransport

Aktuelle Umfrage: Mehrheit der österreichischen Bevölkerung lehnt Tiertransporte ab 

2023 entscheidendes Jahr: EU-Kommission legt Entwurf für eine neue Tiertransportverordnung vor - VIER PFOTEN drängt auf Verbesserungen 

12.1.2023

Wien  Das Jahr 2023 wird für den Tierschutz ein ganz entscheidendes Jahr. Denn die EU-Kommission macht einen Vorschlag für eine neue EU-Tiertransportverordnung. Die letzte Überarbeitung hat 2005 stattgefunden. VIER PFOTEN fordert dringende Verbesserungen für die Tiere. Von Österreich verlangt die Tierschutzorganisation, aktiv dazu beizutragen, das enorme Leid bei Lebendtiertransporten zu beenden. Unterstützung kommt von der Bevölkerung: Eine aktuelle Market Institut Online-Umfrage im Auftrag von VIER PFOTEN (n=1.000) zeigt, dass eine große Mehrheit der Österreicher:innen diese Transporte ablehnt.

„Österreich sieht sich gerne als Vorreiter im Tierschutz. Aber wir werden in letzter Zeit von einigen anderen Mitgliedsstaaten überholt. Vor allem Deutschland preschte mit der Ankündigung voran, die Veterinärzertifikate in Staaten außerhalb der EU zu entziehen. Diese Zertifikate dienen zur Abfertigung der Tiertransporte. Das ist ein riesiger Schritt, denn hier sind vor allem die offiziell zur Zucht deklarierten Tiere betroffen, die letztendlich dann doch immer wieder im Zielland gleich geschlachtet werden – und das oft unter schrecklichen Bedingungen.“

Veronika Weissenböck, VIER PFOTEN Kampagnenleiterin

Umfrage: Mehrheit gegen Status Quo bei Tiertransporten

Die aktuelle VIER PFOTEN Market Institut Umfrage hat ergeben, dass sich rund 60 Prozent der befragten Österreicher:innen ein Exportverbot von lebenden Tieren in Staaten außerhalb der EU wünschen. Weitere 35 Prozent fordern deutlich strengere gesetzliche Regelungen, wie die Einhaltung von europäischen Tierschutzstandards auch in Drittländern, was momentan keinesfalls der Realität entspricht, „Insgesamt sind also 93 Prozent der Bevölkerung in Österreich gegen den gesetzlichen Status Quo“, fasst es Weissenböck zusammen.

Ganz ähnlich ist das Ergebnis bei Transporten von so genannten nicht-entwöhnten Kälbern, also Jungtieren, die noch von der Mutter gesäugt werden müssten bzw. auf Milchnahrung angewiesen sind. 90 Prozent der Befragten wünschen sich ein Verbot (69 Prozent) bzw. deutlich strengere gesetzliche Regelungen, wie z. B. kürzere Transportzeiten, bei denen die Versorgung der Tiere sichergestellt werden kann (21 Prozent). Auch Schiffstransporte und die damit einhergehenden katastrophalen Transportbedingungen für die Tiere sind unerwünscht: 64 Prozent der befragten Österreicher:innen fordern ein Verbot, weitere 28 Prozent deutlich strengere gesetzliche Regelungen. Transporte von lebenden Tieren bei hohen Außentemperaturen (über 25 Grad) gehören laut den Umfrageergebnissen ebenfalls abgeschafft: 90 Prozent sprechen sich entweder für ein Fahrverbot bei Außentemperaturen über 25 Grad (49 Prozent) aus oder für strenge gesetzliche Regelungen, wie Fahrverbote untertags im Sommer (41 Prozent).

„Unsere Umfrage zeigt ganz deutlich, dass die Österreicher:innen Tiertransporte in der jetzigen Form vehement ablehnen. Die österreichische Regierung muss auf seine Bürger:innen hören und sich aktiv in den Revisionsprozess der EU-Tiertransportverordnung einbringen, und zwar zum Wohl der Tiere. Einige Mitgliedsstaaten wie Deutschland zeigen vor, wie es geht. Österreich täte gut daran, auch seine gesetzlichen Regelungen im Sinne des Tierschutzes, aber auch im Sinne der Bevölkerung zu verbessern.“

Veronika Weissenböck, VIER PFOTEN Kampagnenleiterin

Zusammenfassung VIER-PFOTEN Online-Umfrage Tiertransporte

Zusammenfassung VIER-PFOTEN Online-Umfrage Tiertransporte

6 von 10 Österreicher:innen sprechen sich für ein Verbot von Langstreckentransporten von lebenden Tieren aus Österreich in Länder außerhalb der EU aus, über ein Drittel fordert strengere gesetzliche Regelungen.

Rind auf Lebendtiertransport

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

 

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