Studie zeigt, Südafrika will besseren Schutz für Großkatzen
94% der Südafrikaner finden, Großkatzen sollten durch Gesetze und Verordnungen besser geschützt werden
VIER PFOTEN hat in Südafrika eine Umfrage in Auftrag gegeben, um das Wissen der Bevölkerung über den Handel mit Großkatzen in Erfahrung zu bringen. Die Ergebnisse zeigen ein Mangel an Bewusstsein um die Grausamkeit und die Tierschutzbedenken bzw. einen großen Aufholbedarf diesbezüglich. Eine überwältigende Mehrheit der Südafrikaner stimmen der Ansicht zu, dass das Image des Landes durch den Lebendexport von Großkatzen sowie durch die Trophäenjagd leidet.
Südafrika ist weltweit der größte Exporteur von lebenden Großkatzen bzw. ihrer Teile. Etwa 12.000 Löwen werden hier intensiv gezüchtet und kommerziell gehandelt. Das Geschäft ist mittlerweile so riesig geworden, dass auch die nicht-einheimischen und gefährdeten Tiger aus denselben Gründen bereits in Südafrika gehalten und gehandelt werden.
Sie werden als Touristenattraktion, als „Kuschelwelpen“, Fotomotive, in Privathaltung, im sogenannten Canned Trophy Hunting (einer Art Gatterjagd), oder als Ware an Orte gebracht, an denen ihre Teile als Luxusartikel oder für die traditionelle Medizin missbraucht werden.
WEITERE ERGEBNISSE DER UMFRAGE:
- 94% stimmen zu, dass Großkatzen durch die südafrikanischen Gesetze und Verordnungen geschützt werden sollen.
- 71% stimmen zu, dass die südafrikanische Regierung neben Löwen auch andere Großkatzen in ihre anstehenden Gesetzesvorhaben einschließen soll.
- 66% lehnen das Halten von Großkatzen für kommerzielle Zwecke ab.
- 73% stimmen zu, dass das Image von Südafrika durch die Trophäenjagd leidet.
- 81% wollen Großkatzen in der freien Natur und nicht in Gefangenschaft sehen.
- 81% sind auf Südafrikas Wildtiere stolz.
- 50% wissen nicht, dass Tiger (als nicht einheimische Art) in Südafrika gehalten werden.
- 82% stimmen zu, dass Tiger nicht in Privatbesitz sein bzw. als Haustiere gehalten werden sollen.
- 68% stimmen zu, dass das Image Südafrikas durch den Export von Großkatzen in Gefangenschaft leidet.
- 67% der Bevölkerung haben bereits eine Großkatzenfarm besucht oder in speziellen Einrichtungen eine direkte Interaktion mit Großkatzen gehabt.
- 91% stimmen zu, dass die Bevölkerung mehr über das Halten von und das Handeln mit Großkatzen aufgeklärt werden sollte.
Die Anzahl der Populationen der verschiedenen Großkatzenarten in der Natur geht zurück; das kommerzielle Geschäft mit Großkatzen trägt zu diesem beunruhigenden Trend bei. Das anhaltende Zuwiderhandeln der internationalen CITES Bestimmungen und -Übereinkommen, das intensive Züchten sowie der kommerzielle Handel mit gefährdeten Großkatzenarten könnten bedeuten, dass diese eines Tages nicht mehr existieren - außer hinter Gitterstäben.
Die Umfrage kommt zu einem wichtigen Zeitpunkt: Die südafrikanische Regierung überarbeitet gerade ihre Biodiversitäts- und Wildtiergesetze. Wir fordern von der Regierung des Landes, die Stimme der Südafrikaner bei der Implementierung des White Paper zur Biodiversität zu berücksichtigen.