Rettung Hündin Caju
Sie war eine Streunerhündin auf den Strassen Rumäniens, doch heute ist Caju im Einsatz als Therapiehündin
Im Frühjahr 2018 arbeitete unser Team in Rumänien an einem Feldprojekt in der Nähe von Târgoviște, 80 Kilometer nordwestlich von Bukarest, als sie sechs kleine Welpen fanden. Leider war ihr Zustand sehr ernst - alle Welpen waren dehydriert, abgemagert und von Zecken bedeckt. Einige von ihnen reagierten nicht einmal - was ein sehr beunruhigendes Zeichen war. Sie wurden sofort in unsere Tierklinik gebracht und erhielten traurigerweise die vom Team gefürchtete Diagnose: Alle sechs Welpen befanden sich im Spätstadium des Parvovirus und der Babesiose sowie in kritischer Anämie.
Trotz aller Versuche, sie zu retten, starb ein Welpe nach dem anderen. Es war furchtbar. Doch ein kleiner Welpe kämpfte und überlebte auf wundersame Weise die für Welpen gefährlichsten Krankheiten. Sie wurde Caju genannt.
Weil das erste, was sie tat, als sie sich besser fühlte, war, eine Tüte Cashewnüsse («Caju» auf Rumänisch) vom Tisch zu stehlen, beschloss das Team, sie Caju zu nennen.
Caju wurde von einer unserer Hundeführerinnen, die Caju und ihre Geschwister fand, adoptiert. Und so wuchs sie mit dem Team von Dogs for People auf, und bald entdeckten sie, dass sie nicht nur eine Kämpferin war, sondern auch sehr freundlich, verspielt und einfühlsam.
Wie Caju ein Therapiehund wurde
Caju lernt schnell, und aufgrund ihres Charakters begann das Team mit der Durchführung von Verhaltenstests, um ihre Eignung für das Programm für tiergestützte Interventionen (Animal Assisted Intervention, AAI) festzustellen. Sie bestand alle Auswahltests, und so begann ihre Ausbildung zum Therapiehund! In ihrer allerersten Therapiesitzung mit Eric, einem Kind, das große Angst vor Hunden hatte, konnte sie ihn mit ihrem sanften Wesen und ihrer Verspieltheit von sich überzeugen und so wurde sie der einzige Hund, den Eric zu berühren wagte.
Update 13.02.2019
Caju ist zu einer aufgeweckten und gesunden Hündin herangewachsen, und der Umgang mit Kindern und älteren Menschen (und natürlich Leckerlis) motivierten sie jeden Tag aufs Neue. Sie verbrachte einen Tag in der Woche mit ihrer Hundeführerin und vier Tage im Therapie- und Forschungszentrum, wo sie hauptsächlich mit Kindern mit Behinderungen arbeitete. Einmal in der Woche besuchte Caju auch Floare Rosie, ein Zentrum, das sich um ältere Menschen kümmert.
Es war schön zu sehen, wie sie enge Beziehungen zu den Patienten aufbaute, und wie sie durch die Interaktion mit Kindern und Erwachsenen aufblühte. Sie machte laufend Fortschritte in ihrer Ausbildung und arbeitete regelmäßig mit zwei Kindern. Sie ist sehr verspielt und genoss die Stunden mit den Kindern sehr.
Caju hat auch am #NoStressWithFourPaws-Programm teilgenommen und hatte stets Freude an der Interaktion mit Schülern und Studenten. Im November 2020 ging Caju als Therapiehündin in den Ruhestand und genießt ihre "Hundepension".