Setzen Sie Ihr Haustier nicht aus!
Hilfreiche Tipps für Tierhalter in einer schwierigen Situation
Haustierbesitzer geraten manchmal in eine Situation, in der sie sich gezwungen sehen, ihren Hund, ihre Katze oder das Kleintier abzugeben. Dies erfordert eine sorgfältige Abwägung der Gründe, der Art und Weise, wie dies geschehen soll und der Auswirkungen, die dies sowohl auf das Haustier als auch auf die eigene Person haben wird. Bevor Sie sich entschließen, Ihr Tier abzugeben, sollten Sie verschiedene Lösungen in Betracht ziehen.
Achtung: Das Aussetzen von Tieren ist eine strafbare Handlung und gilt als Tierquälerei! Man muss in so einem Fall mit Verwaltungsstrafen von bis zu 7.500 Euro rechnen, selbst Freiheitsstrafen sind möglich.
Lösungen und Ursachen für Ihre Situation
Hat Ihr Haustier Verhaltensprobleme?
Viele Verhaltensauffälligkeiten lassen sich durch passendes Training und eine ausreichende Sozialisierung verbessern. Es gibt Experten, die Ihnen dabei helfen können, wie etwa tierschutzqualifizierte Hundetrainer. Diese sind staatlich geprüft und müssen dem Tierschutzgesetz nach gewaltfrei arbeiten und belohnungsbasierte Trainingsmethoden anwenden, was besonders bei ausgeprägten Verhaltensproblemen wichtig ist. Möglicherweise hat Ihr Tier auch einfach nur Schmerzen und es liegt ein medizinisches Problem vor – lassen Sie es auf jeden Fall ganzheitlich von einem Tierarzt untersuchen, bevor Sie eine Entscheidung treffen!
Haben Sie das Gefühl, dass Sie mit dem Tier überfordert sind und Ihnen die nötige Erfahrung fehlt?
Eine Tierhaltung ist oft sehr aufwendig und erfordert einiges an Wissen. Das kann nicht nur überfordernd sein, sondern möglicherweise auch dazu führen, dass man sich der Verantwortung nicht gewachsen fühlt. Natürlich ist es wichtig, sich darüber bereits vor der Anschaffung gründlich Gedanken zu machen, aber auch wenn Sie nun in dieser Situation sind: Geben Sie nicht auf! Es gibt viele Hilfsquellen, die Ihnen nützliche Informationen liefern, die Bedürfnisse Ihrer Haustiere zu verstehen und zu erfüllen. Dazu zählen beispielsweise Kurse on- und offline, sowie diverse Ratgeber. Achten Sie hier auf die Seriosität der Quellen! Auch VIER PFOTEN bietet einige Informationen über verantwortungsvolle Haustierhaltung.
Erlaubt Ihr neuer Vermieter keine Haustiere?
Sie sollten wirklich überlegen, ob dies die richtige Wohnung/das richtige Haus für Sie ist. Ist das Wohnobjekt wichtiger als Ihr Haustier? Wenn nicht, suchen Sie nach einem anderen Heim, in dem Haustiere erlaubt sind, und prüfen Sie diesbezüglich immer den Mietvertrag, bevor Sie ihn unterschreiben!
Erwarten Sie ein Baby?
Herzlichen Glückwunsch! Kinder, die mit Tieren aufwachsen, haben einen klaren Vorteil gegenüber Kindern, die keine Tiere haben. Sie sind einfühlsamer und entwickeln ein Gefühl für Verantwortung. Es gibt viele weitere positive Aspekte für die Gesundheit von Kindern, wenn sie mit Haustieren zusammenleben.
Haben Sie keine Zeit mehr, sich um Ihr Tier zu kümmern?
Die Rundumsorge erfordert Zeit: Je nach Tier muss gefüttert, ausgeführt, in den Garten gelassen, trainiert, sozialisiert und zum Tierarzt gebracht werden; Katzentoiletten und Gehege benötigen eine regelmäßige Reinigung.
Es ist unfair und teils auch illegal, Haustiere über einen längeren Zeitraum allein zu lassen - insbesondere soziale Tiere wie Hunde, die menschliche Gesellschaft brauchen. Dies kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit und das Verhalten eines Tieres haben. Suchen Sie sich stattdessen Familienmitglieder, Freunde, Nachbarn, Tiersitter oder Tierpensionen, die sich regelmäßig um Ihr Tier kümmern können und Ihnen so mehr Freizeit geben.
Haben Sie das Gefühl, dass Sie nicht über genügend Erfahrung/Wissen verfügen?
Geben Sie nicht auf, es gibt viele Hilfsquellen, die Ihnen nützliche Informationen liefern können, die Bedürfnisse Ihrer Haustiere zu verstehen und zu erfüllen. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, der Sie professionell beraten und Ihnen alle Fragen zu Ihrem Haustier beantworten kann. VIER PFOTEN bietet zudem viele Informationen über verantwortungsvolle Haustierhaltung.
Sie können sich finanziell nicht mehr um Ihr Tier kümmern?
Futterkosten, Tierarztkosten etc. – ein Tier zu halten, kann teuer sein. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie es sich nicht mehr leisten können, sich um Ihr Haustier zu kümmern, ersuchen Sie um Unterstützung bei örtlichen Organisationen. Es gibt beispielsweise gemeinnützige Vereine und Tiertafeln, die Halter in Not mit Futter, Haustierzubehör oder bei sonstigen Kosten unterstützen.
Sind Sie krank, verletzt oder müssen Sie ins Krankenhaus?
Wenn Sie im Familien-, Bekannten oder Freundeskreis keine Personen haben, die sich für eine gewisse Zeit um Ihr Tier kümmern können, gibt es noch andere Möglichkeiten der kurzfristigen Unterbringung. Wenden Sie sich hierfür an eine örtliche Tierschutzorganisation, eine Tierpension oder auch an das zuständige Veterinäramt. Gegen einen finanziellen Aufwand für Unterbringungskosten findet sich hier in der Regel eine Lösung.
Aussetzen ist keine Option!
Überlegen Sie immer, was für das Wohl Ihres Hundes, Ihrer Katze, Ihres Kaninchens, Ihres Meerschweinchens oder anderer Haustiere am besten ist. Wenn Sie das Gefühl haben, dass sich Ihre Lebenssituation negativ auf das Wohlergehen Ihres Haustieres auswirkt und es keine Lösung zu geben scheint, müssen Sie es möglicherweise abgeben.
In diesem Fall gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Sie in Betracht ziehen können, z. B. die direkte Unterbringung Ihres Haustiers in ein anderes fürsorgliches Heim oder die Suche nach einer seriösen Tierschutzorganisation, die das Tier aufnehmen kann. Eine Option, die Sie nie in Betracht ziehen dürfen, ist, Ihr Haustier auszusetzen.
Abgesehen von der Tatsache, dass das Aussetzen eines Tieres illegal ist, haben Sie als Halter eine Fürsorgepflicht gegenüber Ihrem Haustier. Wählen Sie daher die humanste Lösung, um sicherzugehen, dass Ihr Tier ein neues Zuhause findet, in dem es sein ganzes restliches Leben lang bleiben kann.