Der Fliegenmadenbefall (Myiasis) ist eine äußerst schmerzhafte und schwerwiegende Erkrankung bei Kaninchen. Hierbei legen die Fliegen ihre Eier auf dem Körper der Kaninchen ab und die Larven fressen sich durch den Körper der betroffenen Tiere. Die Krankheit tritt vor allem in den warmen Sommermonaten auf, da die Kaninchen in dieser Zeit häufig den Fliegen ausgesetzt sind. Unbehandelt kann die Myiasis zum Tod der betroffenen Tiere führen. Die Krankheit steht in engem Zusammenhang mit mangelnder Hygiene und bestehenden Gesundheitsproblemen und betrifft vor allem Kaninchen in Außenhaltung.

Myiasis wird durch verschiedene Fliegenarten verursacht. Die Fliegen werden durch den Geruch von offenen Wunden, Fäkalien und Urin sowie warmen, feuchten Bereichen angelockt, meist um den Analbereich herum, wenn dieser mit Fäkalien verunreinigt ist, was durch Durchfall verursacht werden kann. Die Fliegen legen ihre Eier ab (jede Fliege kann bis zu 200 Eier legen) und die Larven können innerhalb weniger Stunden schlüpfen. Die Larven oder Maden ernähren sich von der Haut des Tieres.

Innerhalb von 24 Stunden können sie die Haut durchdringen und sich durch Muskeln und andere Gewebe des Kaninchens fressen. 

Wenn sich die Maden entwickeln und sich ihren Weg durch den Körper des Kaninchens bahnen, verursachen sie große Schmerzen bei dem betroffenen Tier.

Sichtbare Anzeichen sind die Eier oder die weißlich-gelblichen Maden. Veränderungen im Verhalten der befallenen Kaninchen sind ein weiteres mögliches Anzeichen. Kaninchen verweigern auch oft die Nahrungsaufnahme aufgrund der durch den Fliegenstich verursachten Schmerzen.

Andere Anzeichen bei Kaninchen sind:

• Zähneknirschen
• Tiere wirken apathisch/lethargisch
• Verstecken in Ecken des Geheges

Suchen Sie sofort einen Tierarzt auf, wenn Sie Eier oder Maden an Ihrem Kaninchen entdecken. Falls erforderlich, wird der Tierarzt Ihr Kaninchen betäuben, die betroffenen Stellen rasieren und so viele Eier und Maden wie möglich entfernen. Der Tierarzt wird auch beschädigtes Gewebe herausschneiden und die Wunden behandeln. Ihr Kaninchen benötigt Schmerzmittel und möglicherweise Antibiotika, um eine Sekundärinfektion zu verhindern.