Einkaufsratgeber für tierfreundliche Mode
Von Wolle bis Daunen – ein Herz für Tiere beim Shopping
Trends wechseln ständig und damit auch die Angebote der Modemarken. Umso wichtiger ist es, dass wir bei unseren Einkäufen so ethisch und nachhaltig wie möglich vorgehen. Tierische Textilien können in vielen Kleidungsstücken und Accessoires versteckt sein. Wir wollen mit diesem Ratgeber zeigen, wie einfach es ist, diese zu erkennen, zu vermeiden und Alternativen für Wolle, Pelz, Daunen und Leder zu finden.
Was muss ich beim Kauf von Wolle und Wollkleidung beachten?
Bei den auch in Österreich im Handel erhältlichen Merinowollprodukten kann die tierquälerische Praktik des sogenannten „Mulesing“ dahinterstecken. Beim Mulesing werden Lämmern meist ohne Betäubung große Streifen Haut in der Nähe des Schwanzes herausgeschnitten. Diese Prozedur wird in Australien betrieben, woher ein Großteil der weltweit produzierten Merinowolle stammt.
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Grund für das Mulesing ist die sogenannte Myiasis (Fliegenmadenkrankheit), die durch das Entfernen der Haut verhindert werden soll. VIER PFOTEN spricht sich vehement gegen die Anwendung von Mulesing aus und betreibt Kampagnenarbeit, damit Textilunternehmen zukünftig auf Wollprodukte in ihrem Sortiment verzichten, deren Wolle von Schafen stammt.
Auch beim Einkauf von Wollgarnen für den selbstgestrickten Pullover für den Enkel ist Vorsicht geboten. Denn Wollgarne können von australischen Schafen stammen, die die Mulesing-Prozedur über sich ergehen lassen mussten. Mulesing-freie Wolle, die über die gesamte Lieferkette zurückverfolgt werden kann, wird bereits von großen Wolllieferanten angeboten.
Lesen Sie mehr über unsere Kampagne #woolwithabutt und prüfen Sie unsere Liste mit Marken, die sich gegen die grausame Praxis des Mulesing ausprechen.
Auch andere luxuriöse Stoffe aus feiner Wolle wie Angora, Mohair und Kaschmir verursachen den Tieren großes Leid.
Worauf muss ich bei Daunen-Produkten achten?
Daunen in Jacken, Kissen, Decken und ähnlichen Produkten stammen in der Regel von Gänsen und Enten aus der Intensivtierhaltung. Im schlimmsten Fall leiden die Tiere unter Lebendrupf oder Stopfmastproduktion. Wenn der Verbraucher Tierleid komplett ausschließen möchte, empfiehlt VIER PFOTEN, auf Daunen-Alternativen zurückzugreifen.
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Denn diese nehmen es in Punkto Wärme und Qualität locker mit Daunen auf. Wer auf Daunen nicht verzichten möchte, sollte auf entsprechende Standards wie Responsible Down Standard (RDS), Global Traceable Down Standard (Global TDS) oder Downpass 2017 achten, um Tierqual mit größtmöglicher Sicherheit auszuschließen.
Mehr zum Thema Daunen finden Sie hier.
Wie unterscheide ich Pelz und Kunstpelz?
Pelzbommel, Fellbesatz an Kapuzen, Krägen, Handschuhen oder Schuhen: Hinter jeder noch so kleinen Pelzapplikation kann sich enormes Tierleid verbergen. Denn trotz massiver Aufklärung halten sich noch immer viele Irrtümer: So wird Echtpelz nicht immer gekennzeichnet, sondern oft als Kunstpelz deklariert.
Auch die Annahme, dass es tierfreundlich hergestellten Echtpelz gibt, ist ein Irrglaube. Zertifizierungen wie „ethisch korrekter Pelz“ oder „tierfreundlicher“ europäischer Pelz sind Bezeichnungen, die sich Modehersteller überlegt haben, um den Abverkauf dieser Pelzprodukte zu fördern.
VIER PFOTEN setzt sich für ein pelzfreies Europa ein und ist als Repräsentant des „Fur Free Retailer Program“ in Österreich, Deutschland, Bulgarien, Südafrika und Australien maßgeblich daran beteiligt, große Modehäuser zu einer pelzfreien Zukunft zu bewegen.
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Und was ist mit Leder?
Leder wird oft als sogenanntes Nebenprodukt der Fleischproduktion wahrgenommen. Aber auch die Herstellung von Leder ist mit Tierleid verbunden. Informationen darüber, woher Unternehmen Leder für Schuhe, Gürtel oder Jacken beziehen, gibt es kaum – und somit gibt es auch keinen Tierschutzstandard. Außerdem sind bisher kaum Herkunftslandbezeichnungen auf Lederprodukten zu finden.
VIER PFOTEN ist derzeit kein Unternehmen bekannt, dass die komplette Lederlieferkette im Hinblick auf Tierschutzaspekte transparent offenlegt. Deshalb rät VIER PFOTEN tierfreundlichen Verbrauchern dazu, auf Lederprodukte komplett zu verzichten.