Die Weltklimakonferenz ist eine verpasste Chance
VIER PFOTEN ist enttäuscht: Kein Wort über Massentierhaltung als wichtiger Faktor
Glasgow/Wien - Für VIER PFOTEN ist am Ende der Weltklimakonferenz (COP26) klar: Die wichtige Debatte um den Einfluss der landwirtschaftlichen Tierhaltung auf das Klima wurde wieder einmal verabsäumt. Zwei Wochen lang haben Staats- und Regierungschefs, NGOs und Industrievertreter:innen über Mittel und Maßnahmen zur Bekämpfung der Klimakrise und zur Bewältigung ihrer Folgen diskutiert. In der ersten Woche unterzeichneten zahlreiche Regierungen, darunter auch Österreich, eine Zusage, die Entwaldung bis 2030 drastisch zu reduzieren oder zu stoppen, und eine zweite Zusage, die Methanemissionen deutlich zu senken.
VIER PFOTEN ist enttäuscht, dass auf einer Weltklimakonferenz, die die Klimakrise stoppen soll, dabei Tierhaltung mit keinem Wort erwähnt wurde.
„Massentierhaltung trägt nicht nur erheblich zu den weltweiten Methanemissionen bei, auch die Futtermittelproduktion und die Schaffung von Flächen für den Futteranbau sind Hauptursachen für die globale Entwaldung. Um die festgelegten Ziele zu erreichen, müssen wir die Zahl der gehaltenen Tiere reduzieren und die Haltungsstandards generell verbessern“, erklärt Pfabigan.
Innovation bedeutet nicht gleich mehr Tierschutz
Mehr als 30 Regierungen haben außerdem die Agriculture Innovation Mission for Climate (AIM for Climate) unterzeichnet, eine Initiative, die zu erheblichen Investitionen in innovative Lösungen aufruft, um die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten. „Wir begrüßen diese Initiative, aber Innovation ist nicht immer gleichbedeutend mit Tierschutz", sagt Martina Stephany, Direktorin für Nutztiere und Ernährung bei VIER PFOTEN. „Wenn sie eine ernsthafte Auswirkung auf die globalen Emissionen haben soll, muss sie sich auf Proteine auf nicht-tierischer Basis und eine Abkehr von der Tierhaltung konzentrieren. Wir brauchen einen grundlegenden Systemwechsel in unseren Kreisläufen der Lebensmittelproduktion. Nur ein globaler Übergang zu mehr pflanzlichen Proteinquellen kann die Emissionen nachhaltig senken, ohne die Ernährungssicherheit zu gefährden."
Die Tierhaltung ist eine der Hauptursachen für Treibhausgasemissionen
Während die grausamen Produktionsmethoden den 80 Milliarden Tieren, die jedes Jahr weltweit für die Lebensmittelproduktion gehalten werden, unermessliches Tierleid zufügen, ist die Massentierhaltung längst nicht mehr nur ein Problem des Tierschutzes. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen deutlich, wie groß der Beitrag der Tierhaltung zu den weltweiten Treibhausgasemissionen ist.
„Als globale Tierschutzorganisation ist VIER PFOTEN entschlossen, den Zusammenhang zwischen der Tierhaltung und der Klimakrise auf die öffentliche Agenda zu setzen und die Massentierhaltung in den Mittelpunkt der Debatte zu stellen. Wir fordern die Regierungen weltweit dringend auf, einen Übergang hin zu nachhaltigen Methoden der Lebensmittelproduktion zu unterstützen", so Vorstandsvorsitzender Pfabigan.
Mag. Elisabeth Penz
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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.
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