VIER PFOTEN übergibt Bundesministerin Hartinger-Klein über 52.000 Unterschriften gegen Verkauf von Welpen im Zoofachhandel

Mitarbeiterinnen von VIER PFOTEN haben gestern Nachmittag der für den Tierschutz zuständigen Bundesministerin Beate Hartinger-Klein über 52.000 Unterschriften gegen den Verkauf von Welpen im Zoofachhandel überreicht. 2016 hatte VIER PFOTEN eine Online-Petition gestartet, um ein Verkaufsverbot durchzusetzen.

„Mehr als 52.000 Unterschriften sind ein deutliches Zeichen, dass die Österreicherinnen und Österreicher diese Tierquälerei nicht wollen“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Martina Pluda. „Deshalb fordern wir die Frau Bundesministerin auf, auf die Bevölkerung zu hören und ein gesetzliches Verbot in die Wege zu leiten.“

Skurril: Ursprünglich hatte das 2005 in Österreich in Kraft getretene Bundestierschutzgesetz den Verkauf von Hunde- und Katzenwelpen im Zoofachhandel bereits verboten. Aus gutem Grund:  Die mitunter wochenlange Zurschaustellung in tristen Verkaufsräumlichkeiten bedeutet eine extreme Belastung für die Tiere. Martina Pluda: „Zum Entsetzen vieler Tierschutzorganisationen wurde das Verbot 2008 wieder gekippt und der Verkauf unter bestimmten Auflagen, wie etwa regelmäßigen Kontrollen, wieder erlaubt.“

VIER PFOTEN listet zahlreiche Gründe auf, warum ein Verkauf in Zoofachhandlungen äußerst problematisch ist: Verkaufsräumlichkeiten ohne Frischluft und natürliches Licht sind zum einen kein artgemäßes Zuhause für einen Welpen. Gerade in der wichtigen Prägephase sind die Tiere wochenlang in strukturlosen Abteilen vollkommen isoliert von wichtigen Bezugspersonen. Zum anderen entscheiden sich potenzielle Käufer oft aus einem Impuls heraus und kaufen ein Tier völlig unüberlegt. Auch wird – anders als im Tierheim oder beim Züchter – nicht darauf geachtet, ob Mensch und Tier überhaupt zusammenpassen, geschweige denn das neue Zuhause überhaupt für ein Tier geeignet ist.

Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass der Verkauf von Welpen in Zoofachhandlungen den unkontrollierten Welpenhandel nicht – wie 2008 von den Vertretern des Zoofachhandels argumentiert – in geordnete Bahnen lenken kann. Der unseriöse Handel mit Welpen boomt nach wie vor, immer wieder werden kranke Tiere zu billigen Preisen im Internet angeboten. Die Tiere werden auf der Straße oder in Privatwohnungen mit gefälschten Papieren übergeben.

„Das zeigt, dass die Rücknahme des Verbots keine geeignete Lösung für den illegalen Welpenhandel war“, sagt Martina Pluda. „Ganz im Gegenteil, durch den Verkauf im Zoofachhandel wurde ein weiteres Tierschutzproblem geschaffen! VIER PFOTEN fordert daher ein sofortiges Verkaufsverbot für Hunde- und Katzenwelpen in Zoofachhandlungen."

Mag. Elisabeth Penz

Mag. Elisabeth Penz

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

 

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