VIER PFOTEN Mensen-Check: Fachhochschule Vorarlberg als großer Etappensieger

Kampagne „What the Food“ nimmt Transparenz, Herkunft und Veggie-Alternativen im Uni-Speisenangebot unter die Lupe

16.5.2019

Wien - Im März startete VIER PFOTEN seine neue Kampagne „What the Food“ für mehr Tierwohl an Österreichs Mensen. Über 30 öffentliche österreichische Hochschulen wurden nach Transparenz, Herkunft ihrer tierischen Produkte und darüber hinaus nach vegetarischen und veganen Alternativen im Speisenangebot gefragt. Damals waren nur neun der Unis und Fachhochschulen bereit, die Fragen zu beantworten. Nun haben erfreulicherweise einige Hochschulen ihre Antworten nachgereicht. Großer „Etappensieger“ ist die FH Vorarlberg in Dornbirn: Als einzige Hochschule erreicht sie eine Punkteanzahl, die für VIER PFOTEN im „grünen Tierschutzbereich“ liegt.

„Im Gegensatz zu vielen anderen Mensen stammen bei der FH Vorarlberg nicht nur Rind- und Schweinefleisch, sondern auch Hühner- und Putenfleisch aus Österreich. Damit können die Studierenden ausschließen, Fleisch aus schrecklichen Geflügelmastbetrieben in Polen oder der Ukraine vorgesetzt zu bekommen, wie sie in der letzten Zeit immer wieder in den Schlagzeilen waren“, lobt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Martina Pluda. „Bei Rindfleisch kommen sogar 80 Prozent aus biologischer Haltung. Damit hat sich die FH eindeutig an der Spitze unseres Uni-Rankings platziert.“

Aber auch im übrigen Angebot der tierischen Produkte setzt die FH Vorarlberg auf biologische Haltung: Die Frischeier sind aus Bio-Freilandhaltung. Und sogar die verarbeiteten Eier, also etwa im Flüssigei oder in den Fertigprodukten, kommen von Hühnern aus Freilandhaltung. Milch und Butter dürfen die Studierenden ebenso in Bio-Qualität genießen.

Auch in punkto Transparenz ist die FH Vorarlberg top: Herkunft und Haltungsform aller tierischen (und auch pflanzlichen) Produkte werden aktiv kommuniziert, vegetarische und vegane Speisen gekennzeichnet.

Entwicklungen auch bei anderen Universitäten

Positiv zu erwähnen sind auch Fortschritte, die seit Kampagnenstart die Universitäten Wien, Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt und Graz sowie die Veterinärmedizinische Universität Wien und die Technische Universität Wien gemacht haben. So werden künftige Ausschreibungen des Mensabetreibers beinhalten, dass zumindest ein Teil des Hühnerfleisches aus Österreich stammen muss. Ein Erfolg aus Tierschutzsicht ist auch, dass die verarbeiteten Eier künftig aus Freiland- statt aus Bodenhaltung stammen werden. Zudem hat sich die Universität Graz verpflichtet, bei der Neuvergabe von Pachtverträgen Tierwohlaspekten im Zusammenhang mit dem Speisenangebot am Campus künftig mehr Gewicht zu geben.

Kritik äußert VIER PFOTEN an allen Unis, die auch dem zweiten Aufruf, die Fragen zu beantworten, nicht gefolgt sind. „Das ist zum Beispiel besonders bei der Universität für Bodenkultur in Wien enttäuschend – gerade sie sollte ja bei diesem Thema eigentlich Vorreiter und daher kooperativ sein“, meint Pluda. Die Universität Linz verkündete wiederum über Medien, künftig nur noch regionale Produkte aus biologischer Herkunft anzubieten. „Wir finden das höchst erfreulich. Nur schade, dass die Uni unsere Fragen trotzdem nicht beantwortet – es wäre eine gute Gelegenheit, dieses hervorragende Beispiel an geeigneter Stelle entsprechend hervorzuheben“, so Pluda.

Spitzenkandidaten für ÖH-Wahl unterstützen VIER PFOTEN Forderungen

Die von VIER PFOTEN gestartete Kampagne für mehr Tierwohl an den Unimensen war auch schon Thema im ÖH-Wahlkampf: Zahlreiche ÖH-Spitzenkandidaten haben sie nämlich schon unterstützt: Adrijana Novakovic und Dietlinde Oberklammer (GRAS), Nino Rohrmoser (JUNOS), Dorothea Jandl (VSStÖ), Desmond Grossmann (FLÖ) und Arved Clute-Simon (KSV-Lili). „Das zeigt deutlich, dass es einen fraktionsübergreifenden Wunsch nach mehr Tierwohl an den Mensen gibt. Umso wichtiger ist es, dass die Universitäten diesem Wunsch auch nachkommen”, sagt Pluda.

Uni-Ranking online

Die Ergebnisse der freiwilligen Selbstauskunft der Universitäten und Fachhochschulen sind in einer interaktiven Karte auf der Kampagnenwebsite veröffentlicht. Denn es geht bei „What the Food“ nicht nur darum, das Bewusstsein der Studierenden beim Thema Fleisch und tierische Produkte zu fördern. Es geht vor allem auch darum, sie aufzuklären, wo die Mensa an ihrer Hochschule in Sachen Tierwohl steht.

„Unser Aufruf an die Studis heißt: Zeig‘ deiner Hochschule, dass es dir nicht egal ist, was hinter dem Essen in deiner Mensa steckt!“, erklärt Martina Pluda. „Mit einem Klick auf die eigene Hochschule kann jeder sehen, ob seine Hochschule auf unsere Fragen geantwortet hat bzw. wie sie bewertet wurde. Von dort kommt man über einen Button auf eine Petitionsseite, auf der man unsere Kampagne aktiv unterstützen kann.“ Außerdem können die Studierenden direkte Emails an ihre Hochschule schicken.

„Tierschutz sollte im 21. Jahrhundert eine Selbstverständlichkeit sein, ganz besonders dann, wenn es um öffentliche Einrichtungen geht, die mit Forschung und Wissenschaft unsere Gesellschaft vorantreiben“, so Martina Pluda. „Unsere Forderungen an die Hochschulen, vor allem für ihre Ausschreibungen für die Mensen, sind daher klar: mehr Transparenz, eine Richtlinie für mehr Tierwohl und mehr hochwertige pflanzliche Alternativen, sowohl im Mensa-Essen als auch bei Veranstaltungen am Campus.“

Mag. Elisabeth Penz

Mag. Elisabeth Penz

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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

 

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