Fiaker in Wien

VIER PFOTEN Forderung an EU-Landwirtschaftsminister: Stoppt die Pelzindustrie jetzt!

Thema auf Agenda des heutigen EU-Agrarministerratstreffens

16.11.2020

Brüssel/Wien - Der heutige EU-Agrarministerrat, an dem auch die österreichische Ministerin Elisabeth Köstinger teilnimmt, befasst sich unter anderen mit dem Thema Covid-19 in Nerzfarmen. Nachdem in über 230 Farmen in Dänemark Infektionen aufgetreten sind, sollen alle 17 Millionen Tiere durch Gas getötet werden. Die ersten 2,5 Millionen Nerze aus dem Gesamtbestand sind bereits gekeult worden – und obwohl die Entscheidung der Regierung keine rechtliche Grundlage hatte, geht das Töten weiter. VIER PFOTEN fordert abermals ein endgültiges Aus für Pelzfarmen. Die Tierschutzorganisation weist darauf hin, dass ebensoviele Tiere - auch ganz ohne Corona – demnächst für die so genannte „Pelzernte“ ihr Leben hätten lassen müssen.

„Die Pelzfarmen sind nicht nur eine unglaubliche Tierquälerei, sondern stellen auch ein enormes Risiko für die öffentliche Gesundheit dar. Nie war der Zeitpunkt besser, sie endgültig zu schließen! Die EU-Agrarministerinnen und Agrarminister haben es heute in der Hand, nicht nur die Tiere, sondern uns alle zu schützen“, sagt VIER PFOTEN Wildtierexperte Thomas Pietsch.

"Der Skandal ist nicht, dass Tiere getötet werden. Der Skandal ist, dass es Pelzfarmen überhaupt nocht gibt!"

Der große Aufschrei, der der Ankündigung der Tötung der Tiere folgte, ist wichtig, sagt Pietsch. „Aber wir Konsumentinnen und Konsumenten müssen erkennen, dass dieses Massentöten keine Ausnahme ist. Die Tiere wären in den nächsten Wochen ohnehin umgebracht worden– für ihren Pelz, den heutzutage niemand mehr braucht. Der Skandal ist nicht, dass die Tiere jetzt getötet werden. Der Skandal ist, dass es Pelzfarmen überhaupt noch gibt!“

Ein EU-weites Verbot wäre ohnehin nur die Fortführung eines Trends, der nicht mehr aufzuhalten ist. In mehr als einem Dutzend europäischer Länder ist die Pelztierzucht mittlerweile gesetzlich verboten, beispielsweise in Österreich. Andere Staaten, wie etwa Deutschland oder die Schweiz, haben strengere Bestimmungen erlassen, die die Pelztierhaltung wirtschaftlich unrentabel machen. Nach den massiven COVID-19-Ausbrüchen auf Nerzfarmen haben die Niederlande im August 2020 das vorzeitige Aus für Pelzfarmen verkündet; bis zum 1. März 2021 müssen alle Nerzzüchter den Betrieb einstellen. Im September 2020 hat auch Frankreich das Ende seiner Nerzfarmen beschlossen. In vielen anderen europäischen Ländern sind Verbotsregelungen derzeit in der politischen Diskussion.

„Die verantwortlichen Regierungen haben weltweit nun die Chance, dieser grausamen und nicht mehr zeitgemäßen Industrie einen Riegel vorzuschieben. Falls sie diese Chance verpassen, ist es nicht unwahrscheinlich, dass die nächste globale Pandemie ihren Ursprung auf einer Pelzfarm findet“, so Thomas Pietsch.

VIER PFOTEN Report zu Pelz in der Modeindustrie

VIER PFOTEN Report zu Pelz in der Modeindustrie

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Mag. Elisabeth Penz

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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

 

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