VIER PFOTEN fordert: Keine Tierqual-Deals mit den USA
EU will mehr Rindfleisch aus den USA importieren
Brüssel/Wien - VIER PFOTEN kritisiert das am Freitag von US-Präsident Donald Trump angekündigte Handelsabkommen zwischen den USA und der EU als einen Schritt in die völlig falsche Richtung. Laut dem Abkommen garantiert die EU Fleischproduzenten in den USA die Abnahme von jährlich zehntausenden Tonnen hormonfreien Rindfleisches. Laut VIER PFOTEN widerspricht es nicht nur den Klimaschutzzielen und schwächt die europäischen Bauern; die EU unterstützt damit ein Tierqualprodukt, das die Würde von Tieren komplett missachtet.
Denn Rinder werden in den USA meist in s ogenannten Feedlots gemästet. Bei dieser Art von Mastbetrieb werden Rinder mit hochkonzentriertem Kraftfutter innerhalb von drei bis vier Monaten auf ein Gewicht gemästet, für das die Tiere auf einer freien Weide etwa drei Jahre brauchen würden. Sie erhalten kein wiederkäuergerechtes Futter, sondern nur Maissilage und Kraftfutter, haben keinerlei Schutz vor Sonne oder Regen. Eingriffe werden ohne Schmerzmittel und Narkotika durchgeführt.
„Deals wie dieser zeigen den völlig falschen Ansatz der Politik, Tiere wie Ware zu behandeln. Tierqual darf nicht gefördert werden, weder innerhalb der EU noch bei Importprodukten", sagt Martina Stephany, Leiterin der Abteilung Nutztiere und Ernährung bei VIER PFOTEN.
VIER PFOTEN fordert die EU auf, keine Deals zu Tierqualprodukten mit den USA oder anderen Ländern einzugehen, sondern stattdessen Tierschutzstandards für Importprodukte einzuführen. Außerdem sollte die EU jene EU-Bauern finanziell fördern, die höhere Tierschutzstandards erfüllen.
„Nutztiere sind fühlende Wesen, die rechtlich geschützt und würdevoll behandelt werden sollen. Die industrielle Tierhaltung bedeutet nicht nur Qualen für die Tiere, sondern sie zerstört auch maßgeblich unseren Planeten“, so Stephany. Auch die Haltungsbedingungen in den konventionellen Mastbetrieben der EU haben Tierschutzprobleme, z.B. keinen Auslauf für die Tiere, Vollspaltenboden, kein wiederkäuergerechtes Futter sowie Eingriffe ohne Schmerzmittel und Narkotika. Daher fordert VIER PFOTEN von Politik und Industrie ein grundlegendes Umdenken, in dem das Tier und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen, die Tierproduktion reduziert wird und Alternativen zu Fleisch gefördert werden.
Schon bei den derzeitigen Verhandlungen zum Mercusor-Handelsabkommen ist in der Diskussion, billige Tierprodukte aus südamerikanischen Ländern in die EU zu importieren, die keinen Tierschutzgesetzen folgen. Dies hat bei europäischen Bauern für Empörung gesorgt.
Konsumentinnen und Konsumenten empfiehlt VIER PFOTEN das 3R Prinzip: Reduce, Refine, Replace: „Reduzieren Sie tierische Lebensmittel, achten Sie beim Kauf tierischer Lebensmittel auf die Herkunft und Tierschutzsiegel wie das VIER PFOTEN Gütesiegel „Tierschutz-kontrolliert“ und ersetzen Sie Fleisch, Milch und Eier so oft wie möglich mit pflanzlichen Produkten. Jeder Mensch kann durch sein Konsumverhalten mitbestimmen, wie Tiere in unserer Gesellschaft leben“, so Martina Stephany.
Mag. Elisabeth Penz
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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.
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