VIER PFOTEN Appell zum Weltkatzentag: Kastration verhindert Tierleid
In Österreich gesetzliche Pflicht für alle Freigängerkatzen
Wien - Über zwei Millionen Katzen leben in Österreich, mehr als ein Viertel der Haushalte hielt sich im laut Statistik im Jahr 2018 eine Samtpfote: Die Katze behauptet seit Jahren eindrucksvoll ihre Stellung als unser beliebtestes Haustier. Zum Weltkatzentag weist VIER PFOTEN auf die gesetzliche Kastrationspflicht für Freigängerkatzen in Österreich hin. Sie ist ganz wesentlich bei der Verhinderung von Tierleid.
„Unkastrierte Freigängerkatzen paaren sich oft mit streunenden Katzen. Das hat eine unkontrollierte Vermehrung der Streunertiere zur Folge“, erklärt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck. „Denn Katzen sind mit wenigen Monaten geschlechtsreif und können bis zu drei Mal jährlich Junge bekommen. Ein einziges Katzenpaar kann so rein theoretisch nach fünf Jahren bereits 12.680 Nachkommen zeugen. Mit einer wachsenden Größe von Streunerkatzen-Kolonien steigt aber natürlich auch die Gefahr der Ausbreitung von Krankheiten, Parasiten und Seuchen. Auch Verletzungen durch vermehrte Revierkämpfe sind die Folge.“
VIER PFOTEN appelliert daher an alle Halterinnen und Halter von Freigängerkatzen, ihrer Verantwortung und auch gesetzlichen Pflicht nachzukommen. „Das betrifft auch Bauernhofkatzen, die seit 2016 nicht mehr von der Pflicht ausgenommen sind“, sagt Weissenböck. Seither gibt es allerdings auch Diskussionen und Proteste der Landwirte, die in Folge zu einer unbefriedigenden Regelung geführt hat: Reine Zuchtkatzen bleiben seither weiterhin von der Kastrationspflicht befreit.
„Diese Ausnahmeregelung für Zuchtkatzen bietet nach wie vor ein perfektes Schlupfloch, um das Gesetz zu umgehen, denn auch eine „unverhinderte Anpaarung“ gilt laut Gesetz schon als Zucht“, kritisiert Weissenböck. „Was natürlich ein perfektes Alibi bietet , um sich der Kastration und damit der Verantwortungentziehen zu können.“ Immerhin gilt für Zuchtkatzen aber eine Chip- und Registrierungspflicht. Seit Jahren fordert VIER PFOTEN diese aber, analog zu den Bestimmungen für Hunde, für alle Katzen, besonders für Freigänger. Entlaufene und ausgesetzte Tiere können so wiedergefunden und zu ihren Besitzern rückverfolgt werden.
Einen großen Dank richtet VIER PFOTEN an die zahlreichen Landwirte, die ihrer Verantwortung nachgekommen sind und ihre Hofkatzen kastriert haben: „Sie tun etwas wirklich Sinnvolles und tragen aktiv zu mehr Tierwohl bei“, so VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Weissenböck.
Mag. Elisabeth Penz
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.
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