Transport mit Gondel und Pistenraupe: Zwei albanische Restaurant-Bären finden neues Zuhause in Schweizer Alpen
Bär Napa bekommt Gefährten: VIER PFOTEN bringt Meimo und Amelia im Arosa Bärenland unter
Arosa - VIER PFOTEN überstellte am 1. Februar zwei der letzten Restaurant-Bären aus Albanien erfolgreich in das Arosa Bärenland in der Schweiz. Die beiden 13-Jährigen Bären verbrachten ihr bisheriges Leben in einem privaten Mini-Zoo eines Restaurants in Albanien. Nach vier Tagen und 2.436 zurückgelegten Kilometern durch fünf Länder sind die beiden Bären wohlbehalten im Arosa Bärenland angekommen. Die winterlichen Verhältnisse im tiefverschneiten Arosa stellten das Team vor einige logistische Hürden. Bis zur Mittelstation konnten sie mit der Gondel gebracht werden. Für die letzten Meter mussten die Tiere mit Unterstützung einer Pistenraupe transportiert werden. Nach ihrer Ankunft erhielten die Bären auch ihre Namen: Meimo und Amelia leisten Bär Napa nun Gesellschaft in den schneebedeckten Schweizer Alpen.
Begleitet wurden Meimo und Amelia von einem Team aus VIER PFOTEN Mitarbeitern und Vertretern von Arosa Bärenland, den Arosa Bergbahnen sowie dem Tierarzt Dr. Frank Göritz vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW). Der Transport startete bereits am Morgen des 29. Jänner mit der Betäubung der Bären, damit sie veterinärmedizinisch untersucht und in die Transportkisten verladen werden konnten. Das ca. 60 Quadratmeter große Gehege, in dem die beiden lebten, wurde sogleich zerstört. Der Restaurantbesitzer will wegen der nicht-artgemäßen Bedingungen keine Tiere mehr halten. Als die Bären wieder wach waren, startete die Reise ihres Lebens: von Albanien über Mazedonien nach Griechenland und anschließend mit der Fähre nach Italien. In Italien angekommen, ging die Reise weiter in die Schweiz und schließlich hoch nach Arosa.
Anspruchsvoller Transfer ins alpine Arosa
Der Transfer nach Arosa musste sehr kurzfristig geplant und umgesetzt werden, da der Mini-Zoo, in dem die Bären lebten, Ende Januar geschlossen und abgerissen werden sollte. Die winterlichen Verhältnisse im tiefverschneiten Arosa stellten das Team vor einige logistische Hürden. „Eine der größten Herausforderungen war es, die Bären bei dem vielen Schnee sicher ins Bärenland zu bringen. Wie auch schon zuvor Napa haben wir die Bären mit der Gondel hoch zur Mittelstation gebracht. Für die letzten Meter bis zum Bärenland ist eine Pistenraupe zum Einsatz gekommen, die speziell für den Transport der Bären umgebaut wurde. Wir sind stolz, dass auch dieses Mal alles reibungslos geklappt hat und wir alle Hürden erfolgreich überwinden konnten“, so Carsten Hertwig, Bärenexperte bei VIER PFOTEN.
Die Reise verlief ansonsten ohne Verzögerungen und Überraschungen, und das neue Zuhause scheint Amelia und Meimo auf den ersten Blick zu gefallen. Sie erkunden interessiert die Umgebung und haben es sich nach der abenteuerlichen Reise bereits gemütlich gemacht.
Ausblick: Wie wird es weitergehen?
Der ehemalige serbische Zirkusbär Napa lebt seit Juli 2018 als erster Bewohner im Bärenland. Er staunte nicht schlecht, als plötzlich zwei neue Nachbarn vor seiner Tür standen. Neugierig beobachtete er die Ankunft von seinem abgetrennten Bereich des Geheges aus und ließ seine Artgenossen keine Sekunde aus den Augen. Napa und die beiden Neuankömmlinge werden nun die Möglichkeit haben, sich durch den Zaun zu beschnuppern. Meimo und Amelia werden im Innengehege ihre Eingewöhnungsphase haben, da aufgrund der aktuellen Schneehöhe das Außengehege bis auf weiteres geschlossen ist.
Das Team von Arosa Bärenland ist optimistisch, dass die beiden gesunden und wohlgenährten Neuankömmlinge in wenigen Tagen auch die Winterruhe antreten werden. Der wissenschaftliche Leiter Hans Schmid basiert diese Hoffnung auf dem festgelegten Futterkonzept: „Wir werden in den ersten Tagen die Futtermenge regelmäßig reduzieren und erwarten, dass die Bären dann ganz natürlich in die Winterruhe gehen“. Im Frühjahr wird die Vergesellschaftung im Außengehege angestrebt, wobei das Arosa Bärenland mit einer Größe von drei Hektar jederzeit viele Rückzugsmöglichkeiten für jeden einzelnen Bären bietet.
Mag. Elisabeth Penz
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