Tierhaltung ist Schuld an Zoonosen

Sondersitzung der WHO: NGOs fordern globalen Pandemievertrag 

Offener Brief an Mitgliedsstaaten

26.11.2021

Wien - Sechs große Tier- und Menschenrechtsorganisationen haben im Vorfeld der Sondersitzung der Weltgesundheitsversammlung („World Health Assembly“) nächste Woche einen Offenen Brief an die Regierungen der Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verfasst. Dieser fordert einen globalen Pandemievertrag mit einem Schwerpunkt auf Prävention. Es ist erst das zweite Mal in der Geschichte der WHO, dass eine Sondersitzung einberufen wurde.

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In dem Schreiben weisen die NGOs auf die dringende Notwendigkeit eines solchen Abkommens hin. Der Fokus müsse dabei auf den Ursachen für das Übergreifen von Viren und anderen Krankheitserregern vom Tier auf den Menschen sowie auf konkreten Gegenmaßnahmen liegen.

Josef Pfabigan, Vorstandsvorsitzender der globalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN, die zu den Hauptunterzeichnern des Briefes gehört, erklärt: „Es ist höchste Zeit für einen globalen Pandemievertrag. Das Virus kennt schließlich keine staatlichen Grenzen! Wir müssen dabei nicht nur die menschliche Gesundheit, sondern auch das Wohlergehen der Tiere und den Schutz der Natur im Auge haben. Angesichts der Ereignisse der letzten 18 Monate können wir nicht länger den Kopf in den Sand stecken. Die Mitgliedstaaten müssen diese historische Chance für einen "One Health - One Welfare"-Ansatz zur Pandemieprävention ergreifen.“ Für VIER PFOTEN hat COVID-19 die Zusammenhänge zwischen Mensch, Tier und der Umwelt auf schmerzhafte Weise deutlich gemacht. 

VIER PFOTENS "One Welfare Framework"

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass 75 Prozent der Infektionskrankheiten Zoonosen, also tierischen Ursprungs sind.

„Wir müssen jetzt handeln und einen global koordinierten Plan umsetzen, damit sich solche Katastrophen nicht wiederholen. Tierschutz muss in den Mittelpunkt gestellt werden. Wir müssen die Art und Weise wie wir Menschen mit Tieren umgehen grundlegend verbessern. Global auf Vorbeugung zu setzen ist für uns der einzig richtige Weg zum Erfolg.“ 

Josef Pfabigan, Vorstandsvorsitzender von VIER PFOTEN

Im Oktober dieses Jahres veröffentlichte VIER PFOTEN eine Zukunftsstudie zur Pandemieprävention, an der 29 renommierte Wissenschafter:innen aus verschiedenen Fachbereichen gearbeitet hatten. Sie zeigt auf, dass der Einfluss von Tierschutz auf Pandemien wie COVID-19 bisher deutlich unterschätzt wurde - mit den bekannten dramatischen Folgen für die menschliche Gesundheit.

Zukunftsstudie zur Pandemieprävention

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Mag. Elisabeth Penz

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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

 

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