Nach Schiffsunglück: Rumänien plant Lebendexporte in Drittländer auszusetzen
VIER PFOTEN kämpft weiterhin um die sichere Unterbringung der überlebenden Schafe
Bukarest/Wien – Nach dem verheerenden Schiffsunglück mit über 14.000 lebenden Schafen an Bord zieht die rumänische Regierung erste Konsequenzen. Nach einem Meeting mit den Tierschutzschutzorganisationen ARCA, Partner von VIER PFOTEN, und Animals International, sprach sich der rumänische Landwirtschaftsminister Adrian Oros für ein Aussetzen der Lebendexporte in Drittländer aus. Mittelfristig soll stattdessen gefrorenes Fleisch ausgeführt werden. VIER PFOTEN wertet diese Entscheidung als richtigen Schritt – auch für andere EU-Länder.
„Dieser Entschluss von Rumänien, einer der größten Exporteure in der EU, ist ein bedeutendes Signal in Punkto Tierschutz. Andere EU-Mitgliedsstaaten müssen diesem Beispiel folgen. Tausende von Tieren leiden jeden Tag unter widrigen Transportbedingungen auf extrem weiten Stecken. Es ist dringend an der Zeit, wenn überhaupt, Fleisch anstelle von Schlachttieren zu exportieren“, sagt Martina Stephany, Direktorin der Nutztierabteilung bei VIER PFOTEN. Die Ankündigung des rumänischen Landwirtschaftsministers folgte nach friedlichen Protesten gegen Lebenstierexporte von lokalen und internationalen Organisationen, wie VIER PFOTEN, ARCA, Animals International, Animal Society, Ethics and Future, FREE, Nima Sanctuary, Romanian Vegan Association und Agent Green, am 2.12. in Bukarest.
VIER PFOTEN fordert darüber hinaus von allen EU-Mitgliedern die Auflösung aller bestehender Abkommen zum Export lebender Tiere in Drittländer sowie die Einführung einer Maximal-Transportdauer von acht Stunden. „Die Europäische Kommission ist hier dringend gefragt, schnell zu handeln – auch was die lückenlose Aufklärung dieser aktuellen Katastrophe und deren Konsequenzen betrifft“, so Stephany.
ARCA konnte in Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und VIER PFOTEN 254 von den 14.600 verunglückten Schafen bergen. Mittlerweile sind über 70 der geretteten Schafe an ihren schweren Verletzungen gestorben. Tierärzte des rumänischen Veterinäramts behandeln derzeit die restlichen Schafe auf einer Farm. Ihre Zukunft bleibt weiterhin ungewiss. VIER PFOTEN kämpft für eine sichere Unterbringung der Tiere.
Rumänien ist mit zwölf Millionen Tieren nach Großbritannien und Spanien der größte Schaf- und Ziegenproduzent der EU. Jährlich werden rund 2,4 Millionen dieser Tiere exportiert – hauptsächlich in den Nahen Osten, die Golfregion und nach Nordafrika. Immer wieder verenden unzählige Tiere qualvoll auf diesen Transporten.
Hinweis: Bei Ansicht dieses Videos eventuell auftauchende Werbeeinblendungen stehen in keinem Zusammenhang mit VIER PFOTEN. Wir übernehmen für diese Inhalte keinerlei Haftung.
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Mag. Elisabeth Penz
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