„Freitag, der 13., war ein Glückstag für die tschechischen Legehennen, aber auch für die Konsumentinnen und Konsumenten, nicht zuletzt für jene in Österreich. Denn unser Land importierte im Jahr 2019 laut dem Bundesministerium für Landwirtschaft 1.042,50 Tonnen Eier und 646,70 Tonnen Eiprodukte aus Tschechien. Das heißt, dass wir von einer Abschaffung dieser Tierqual profitieren. Vor allem in verarbeiteten Lebensmitteln sind viele importierte Eiprodukte enthalten, die nicht gekennzeichnet werden müssen. Da in Tschechien 84 Prozent der Legehennen in Käfigen leben, ist natürlich die Chance groß, dass wir hierzulande auch Käfigei serviert bekommen. Wir freuen uns über diesen Meilenstein im Tier- und Konsumentenschutz, wenngleich wir uns eine kürzere Übergangsfrist gewünscht hätten.

Auch wenn sie in Österreich seit langem abgeschafft wurde, werden Produkte aus Käfighaltung nach wie vor importiert. Mehr als jedes zweite hierzulande konsumierte Ei steckt in verarbeiteten Produkten wie Nudeln, Keksen und Saucen oder aus der Gastronomie. Ohne Kennzeichnung können Konsumentinnen und Konsumenten natürlich nicht wissen, woher und aus welcher Haltung es stammt.

Die Einfuhr der billigeren Produkte mit niedrigen Standards ist auch grob wettbewerbsverzerrend. Nicht nur der Tierschutz, auch die heimische Landwirtschaft fordert daher bereits seit langem eine verpflichtende Kennzeichnung von Eiprodukten. Die Umsetzung sollte sich laut VIER PFOTEN am Erfolgsmodell Schalenei orientieren: Für jedes eihaltige Produkt, egal ob im Handel oder in der Gastronomie, muss flächendeckend die Herkunft und Haltungsform angegeben werden“, sagt VIER PFOTEN Nutztierexpertin Corinna Reinisch.