Fiaker bekommen heute wahrscheinlich hitzefrei – Corona-Krise bleibt aber wohl noch länger
VIER PFOTEN: Zeit, Tourismusattraktionen krisensicher zu machen
Wien, 28. Juli 2020
Heute wird das Thermometer in Wien wohl zum zweiten Mal in diesem Jahr auf mehr als 35 Grad steigen. Das bedeutet: Die Fiakerpferde werden wahrscheinlich hitzefrei bekommen – aber erst, nachdem sie bereits Stunden auf dem heißen Asphalt stehen bzw. gehen mussten. VIER PFOTEN fordert seit Jahren ein Verbot von Fiakerfahrten in der Innenstadt bzw. ein Verlegen des Betriebs in die städtischen Grünanlagen. Dass das von Mai bis Juli 2020 ausbezahlte Corona-Hilfspaket der Stadt Wien für die krisengebeutelte Branche nicht an Auflagen für mehr Tierschutz geknüpft wurde, ist für VIER PFOTEN ein schweres Versäumnis und eine Riesenenttäuschung.
Dazu gehören für VIER PFOTEN gerade jene Freizeit- und Tourismussparten, die auf den Einsatz von Tieren als Einnahmequelle setzen, sei es für den Tourismus oder zu Unterhaltungszwecken. Darunter fallen das Fiakergewerbe, aber auch Zirkusse und gewisse Zoos.
„Diese Branchen, die auf den missbräuchlichen und fragwürdigen Einsatz von Tieren zu Profitzwecken und damit auf völlig überholte Konzepte setzen, sollten daher nicht auch noch zusätzlich mit Steuergeldern ohne Auflagen gefördert werden“, so Weissenböck. Vielmehr sollten Förderungen auf nachhaltige und zukunftsträchtige Modelle setzen und Umstrukturierungen bzw. Systemwechsel unterstützen. „Daher war auch die Förderung für die Wiener Fiaker, ohne diese an Bedingungen für mehr Tierwohl zu knüpfen, ein falsches Signal“, meint die VIER PFOTEN Kampagnenleiterin.
In den letzten Jahren sei die Zahl der Menschen, die Mitgefühl mit den Pferden empfinden, auch stark gestiegen: „Man sieht daran, dass Tierschutz immer mehr dem Zeitgeist entspricht. Gerade an Hitzetagen beschweren sich sehr viele Menschen bei uns über das Leid der Pferde, ob telefonisch, via Email oder über die Social Media Kanäle“, erzählt Weissenböck. Bereits knapp 80.000 Menschen haben die VIER PFOTEN Fiaker-Petition unterschrieben. VIER PFOTEN hat außerdem 2019 bei einer repräsentativen Umfrage von Triple M Matzka Markt- und Meinungsforschung (Stichprobe: 210) herausgefunden, dass neun von zehn Touristen auch nach Wien kommen würden, wenn Fiaker nur noch in Grünanlagen erlaubt wären. Nur jeder fünfte Tourist war darüber hinaus der Ansicht, dass Wien dezidiert durch eine Verlegung an Attraktivität verlieren würde.
Die Corona-Krise wäre für VIER PFOTEN wirklich der geeignete Zeitpunkt, um endlich Innovationen im starren Fiakergewerbe durchzusetzen: „Wenn die Stadt Förderungen vergibt, dann sollten diese ausschließlich für die zielgerichtete Investition in Tierschutzmaßnahmen verwendet werden. Einfach ohne Auflagen finanziell zu unterstützen ist absolut nicht nachhaltig“, kritisiert Weissenböck und ergänzt: „Der derzeitige Zustand kann noch Monate, im schlimmsten Fall Jahre andauern; Touristen werden also möglicherweise noch lange fernbleiben. Daher fordern wir – gerade jetzt vor den Wahlen in Wien - eine konkrete Strategie statt einer nicht durchdachten Einzelmaßnahme.“
Mag. Elisabeth Penz
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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.
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