Ein Leben als Touristen-Taxi: Das Elend der Esel in Griechenland
VIER PFOTEN Appell: Im Urlaub diese Tierquälerei nicht unterstützen!
Santorin/Wien - Trotz weltweiter Proteste geht die Tierquälerei auch in der aktuellen Urlaubssaison weiter: Nach wie vor müssen auf der griechischen Ferieninsel Santorin Esel Tag für Tag Hunderte Tourist:innen in den 400 Meter hochgelegenen Ort Fira hinaufschleppen - und das meist bei sengender Hitze.
VIER PFOTEN appelliert an alle Urlauber:innen, diese Tierquälerei nicht zu unterstützen und auf Eselreiten generell zu verzichten.
„Die Liste der Missstände ist sehr lange, die Tiere werden systematisch ausgebeutet. Am schlimmsten ist, dass die Halter:innen die Esel oft auch bei sehr hohen Temperaturen, in der prallen Sonne, nicht mit Trinkwasser und Futter versorgen. Von Abkühlung durch Wasser, etwa durch Abspritzen, ist ohnehin keine Rede“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.
Die Esel müssen als Touristen-Taxi den ganzen Tag viel zu schwere Menschen tragen. „Zwar hat das zuständige Ministerium eigentlich 2018 verboten, Tourist:innen zu transportieren, die über 100 kg wiegen. In der Praxis hält sich jedoch kaum jemand dran. Abgesehen davon ist auch 100 kg viel zu viel für die Tiere“, erklärt Weissenböck. Auch die Anzahl der Ritte pro Tag wird zumeist nicht beschränkt, was zu einer massiven Erschöpfung führt.
Der allgemeine Gesundheitszustand der Esel ist erbärmlich. Die schlechte Ausrüstung hinterlässt an ihren Körpern oft Druckstellen, unversorgte Verletzungen und Wunden. Die so wichtige Hufpflege erfolgt in der Regel nicht, was sich in schmerzhaften Fehlstellungen niederschlägt.
Tiere werden gebrochen
Ein Training zum Aufbau der für das Lastentragen nötigen Muskulatur bekommen die Esel nicht. Um zu tun, was die Halter:innen von ihnen wollen, werden die Tiere in ihrem Willen gebrochen, oft geschlagen oder anders misshandelt, bis sie gehorchen. Zwischen ihren Einsätzen werden sie angekettet, was zu Verletzungen führen kann, etwa beim Versuch, sich loszureißen.
Die Tiere werden nicht nur mangelhaft mit Futter und Wasser versorgt; die Haltungsbedingungen sind auch ganz allgemein eine Schande. Weissenböck: „Das sind wirklich furchtbare Zustände: Es gibt weder tierärztliche Vorsorgeuntersuchungen noch Impfungen, geschweige denn ein adäquates Parasitenmanagement. In der Wintersaison werden die Tiere dann völlig vernachlässigt und sich selbst überlassen. Diese Situation hat sich auch durch Beschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie noch verschärft.“
Jede einzelne Urlauberin und jeder einzelne Urlauber kann jedoch entscheiden, bei solchen fragwürdigen Tourismusattraktionen nicht mitzumachen. „Die Tiere büßen für unsere Bequemlichkeit und für ein paar Urlaubsfotos ihre Gesundheit und ihre Lebensqualität ein. Das muss nicht sein. Wir appellieren an alle, Nein zu Tierquälerei und Ausbeutung im Urlaub zu sagen“, so Weissenböck abschließend.
Mag. Elisabeth Penz
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.
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