Ein Waldkauz-Baby ist das erste gerettete Jungtier der Saison 2020 in der EGS Haringsee
Als Nestling von Spaziergängern in Neuwaldegg in Wien gefunden
Haringsee - Eine Flauschkugel, die in eine Hand passt – das ist das Waldkauz-Baby, das vor kurzem in die von VIER PFOTEN geführte Eulen- und Greifvogelstation Haringsee (EGS) kam. Spaziergänger in Neuwaldegg im Wienerwald hatten es am Boden liegend gefunden und die EGS kontaktiert. Das Käuzchen wurde vom EGS-Team Ilvi genannt und ist das erste Jungtier der Saison 2020, die jetzt im Frühling beginnt. Es wird jetzt von Ammeneltern derselben Tierart aufgezogen, um die schädliche Handaufzucht zu vermeiden. So kann Ilvi schließlich auch wieder in die Natur entlassen werden, sobald sie selbst überleben kann.
„Die Finder haben zuerst ein Bild des Kleinen an die Mitarbeiter der EGS geschickt. So konnten wir sicher sagen, dass der Kauz noch ein sogenannter Nestling ist. Das heißt, er kann noch nicht alleine außerhalb des Nests bleiben“, erklärt VIER PFOTEN Expertin Brigitte Kopetzky. „Im Gegensatz dazu macht ein Ästling draußen bereits erste Erkundungen – immer unter Aufsicht der Eltern.“
Das Nest von Ilvis Eltern wurde leider nicht gefunden, daher konnte die kleine Eule auch nicht zurück gesetzt werden. Daher war in diesem Fall die Rettung richtig und notwendig, betont Kopetzky.
Jedes Jahr werden nämlich sehr viele junge Wildtiere, die eigentlich keine Hilfe bräuchten, unnötig "eingesammelt" und in Wildtierstationen und Tierheime gebracht.
„Wenn man in der Natur ein scheinbar verlassenes und nicht offensichtlich verletztes junges Wildtier findet, dann sollte man unbedingt eine Wildtierstation in der Nähe um Rat bitten, bevor man das Tier angreift oder gar mitnimmt“, appelliert Brigitte Kopetzky.
In der von VIER PFOTEN geführten Eulen- und Greifvogelstation Haringsee konnte im Jahr 2019 1.851 Tieren geholfen werden. Alle jungen Eulen und Greifvögel wurden, wenn möglich, durch Ammeneltern der gleichen Art großgezogen und zu 90% wieder freigelassen. Die EGS ist die einzige Pflegestation, in der Jungvogelfindlinge durch Ammen derselben Vogelart, also in einem natürlichen Familienverband, großgezogen werden können. Dadurch werden die schädlichen Folgen einer Handaufzucht vermieden. Auch Sumpfschildkröten, Igel, Fledermäuse und andere Kleinsäuger wurden fachmännisch versorgt und, wenn möglich, wieder in die Natur entlassen.
Mehr Informationen zur EGS finden Sie auf www.eulen-greifvogelstation.at oder jeweils aktuell auf Facebook.
Mag. Elisabeth Penz
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.
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