Coronavirus-Ausgangsbeschränkungen: Der ideale Zeitpunkt, um ein Haustier aufzunehmen?
VIER PFOTEN: Verantwortung auf Dauer
Die Ausgangsbeschränkungen und die damit verbundene Isolation wecken vermehrt den Wunsch nach einem Haustier, das einem Gesellschaft leistet. Für viele scheint es der perfekte Zeitpunkt zu sein, um einem Tier eine vorübergehende Pflegestelle anzubieten oder gar ein eigenes Haustier aufzunehmen. VIER PFOTEN rät jedoch von Spontanentscheidungen ab. Eine Adoption stellt eine langfristige Verpflichtung einem Tier gegenüber dar, das auf ein stabiles und sicheres Zuhause angewiesen ist. Auch eine zeitlich begrenzte Pflegestelle sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da viele Tiere besondere Aufmerksamkeit und Pflege benötigen.
Auf der anderen Seite lastet derzeit ein immenser Druck auf Tierheimen, da viele Menschen ihre Haustiere abgeben. Einige sind aus finanziellen Gründen dazu gezwungen, da sie ihre Arbeit verloren oder weniger Einkommen zur Verfügung haben. Andere haben Angst, dass ihre Haustiere möglicherweise den Coronavirus auf sie übertragen könnten und geben die Tiere deshalb ab. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) und bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen sind diese Sorgen unbegründet, dennoch sind die Menschen weiterhin beunruhigt.
Für diejenigen, die sich zur Aufnahme eines Tieres entschließen, empfiehlt VIER PFOTEN deshalb mehr denn je: Adoptieren statt Kaufen. „Tiere sind in Krisenzeiten oft emotionale Stützen. Ihre Anwesenheit reduziert Stress und wirkt sich positiv auf die psychische Gesundheit aus. Es wäre toll, wenn die abgegebenen Tiere ein liebevolles, dauerhaftes Zuhause finden. Vorher muss man aber überlegen, ob man ein Haustier für den Rest seines Lebens versorgen kann. Die Frage sollte nicht sein, wie man sich seine derzeitige Lebenssituation erleichtern kann“, sagt Sarah Ross, Heimtierexpertin bei VIER PFOTEN.
Verantwortung auf Dauer
„Jeder, der derzeit eine Adoption oder Pflegestelle in Betracht zieht, sollte bedenken, dass das gesellschaftliche und berufliche Leben irgendwann wieder zur Normalität zurückkehren wird. Eine Adoption zieht langfristige Auswirkungen nach sich. Hat man die finanziellen Mittel, um ein Haustier zu versorgen? Wird man regelmäßig mit dem Tier spazieren gehen können? Kann man den Hund zur Arbeit mitnehmen, wenn die Sperre aufgehoben ist? Tiere haben individuelle Ansprüche, die für ihr Wohlbefinden erfüllt werden müssen“, so Ross.
Auch der allgemeine Lebensstil muss sorgfältig überlegt werden – Hunde brauchen beispielsweise viel Aufmerksamkeit und sind nicht geeignet für Menschen, die ihre Zeit vermehrt außer Haus verbringen und den Hund zu Hause warten lassen. Eine Pflegestelle muss ähnliche Aspekte berücksichtigen. „Die oftmals ohnehin leidgeprüften Tiere sollen nicht erneut ins Tierheim zurückkehren müssen, sobald sich die Weltlage wieder normalisiert hat“, sagt Ross.
Weitere Informationen zur Adoption von Haustieren sind hier.
Mag. Elisabeth Penz
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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.
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