Buntspecht Edgar erholt sich in der EGS Haringsee von seiner Gehirnerschütterung

Salbe gegen Augenverletzung, viel Ruhe gegen Schädeltrauma

25.9.2018

Ein neuer Patient bringt derzeit Farbe in die von VIER PFOTEN geführte Eulen- und Greifvogelstation Haringsee: Buntspecht Edgar wurde mit einer Gehirnerschütterung und einer leichten Augenverletzung in die EGS gebracht, nachdem er flugunfähig im Garten einer Dame in Mannswörth gefunden worden war.

„Wir nehmen an, dass Edgar gegen eine Glasscheibe geflogen ist“, sagt VIER PFOTEN Expertin Brigitte Kopetzky. „Das kommt nämlich sehr oft vor. Er wird bei uns in der EGS mit einer Augensalbe versorgt und benötigt vor allem viel Ruhe, um sich von seinem Schädeltrauma zu erholen.“

Dass Edgar ein Männchen, ist, erkennt man übrigens am roten Nackenfleck. Weibchen haben keinen solchen Fleck. Jungvögel wiederum haben einen roten Scheitel.

Jährlich sterben unzählige Tiere durch den Anprall an Lärmschutzwänden, Verbindungsgängen, Wintergärten oder gläsernen Gebäudefronten. „Vögel haben zwar hervorragende Augen, können aber durchsichtiges Glas nicht als Hindernis erkennen“, erklärt Brigitte Kopetzky.

Der häufigste Grund für den Zusammenstoß ist die Transparenz des Glases. Aber auch Spiegelungen täuschen den Vögeln attraktive Ziele z.B. Bäume vor und werden von diesen angeflogen.

Buntspechte leben gerne in der Nähe menschlicher Siedlungen und können deshalb oft beobachtet werden. In den Sommermonaten ernähren sie sich von Käfern, Larven und Insekten, die sie aus den Stämmen alter Bäume herauspicken. Im Winter nehmen sie auch gerne pflanzliche Nahrung zu sich, wie z.B. Nüsse oder Zapfen. Zum Öffnen harter Schalen verwendet der Buntspecht so genannte Spechtschmieden, kleine Löcher oder Spalten in Ästen oder Stämmen, in die er seine Beute einklemmt, um sie dann mit dem Schnabel aufhacken zu können.

In der von VIER PFOTEN geführten Eulen- und Greifvogelstation Haringsee konnte im Jahr 2017 1.794 Tieren geholfen werden. Alle jungen Eulen und Greifvögel wurden, wenn möglich, durch Ammeneltern der gleichen Art großgezogen und zu 90% wieder freigelassen. Die EGS ist die einzige Pflegestation, in der Jungvogelfindlinge durch Ammen derselben Vogelart, also in einem natürlichen Familienverband, großgezogen werden können. Dadurch werden die schädlichen Folgen einer Handaufzucht vermieden. Auch Sumpfschildkröten, Igel, Fledermäuse und andere Kleinsäuger wurden fachmännisch versorgt und, wenn möglich, wieder in die Natur entlassen.

Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

 

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