Baby-Eichhörnchen wird gefüttert.

Baumschneidearbeiten enden für Eichhörnchenwurf tödlich: Nur ein Baby überlebt

EGS Tierpfleger ziehen „Belli“ mit der Flasche auf

11.3.2020

Haringsee - Ein Baby ist der einzige Überlebende eines Eichhörnchen-Wurfs, der Opfer von Baumschneidearbeiten in einem Garten im niederösterreichischen Grub an der March wurde. Zwei Geschwisterchen waren leider sofort tot. Von der Mutter fehlt jede Spur. Die Gartenbesitzer hatten das Nest aufgrund der dichten Astverwachsungen nicht gesehen. Sie hörten das überlebende Baby laut schreien, bargen es und brachten es in die von VIER PFOTEN geführte Eulen- und Greifvogelstation Haringsee (EGS), wo es derzeit gepflegt wird.

„Das kleine Eichhörnchen ist ein Mädchen und ca. fünf Wochen alt“, berichtet VIER PFOTEN Expertin Brigitte Kopetzky. „In diesem Alter werden Jungtiere noch ausschließlich von der Mutter ernährt. Diese Milchnahrung bekommt die Kleine jetzt von den EGS Tierpflegern mit dem Fläschchen.“ Da die Schneidezähne schon durchgebrochen sind, wird sie aber in den nächsten Wochen sicher damit beginnen, auch feste Nahrung auszuprobieren. Das EGS Team hat der Kleinen übrigens den Namen „Belli“ gegeben. Sie wird, sobald sie sich selbst versorgen kann, wieder in die Natur entlassen.

Eichhörnchen können schon sehr früh im Jahr Junge haben. „Deshalb sollte man gerade jetzt bei Baumschneidearbeiten besonders vorsichtig sein und Bäume vor dem Schnitt genau auf eventuell vorhandene Nester kontrollieren“, empfiehlt Kopetzky.

Eichhörnchen bauen sogenannte Kobel. Dieses kugelförmige Nest wird aus Zweigen und Rinde in einer Astgabel oder in der Nähe des Hauptstammes gebaut. Im Inneren wird es von der Eichhörnchenmutter mit Gras, Moos, Federn und anderem weichen Material ausgepolstert. Aus Sicherheitsgründen hat der Kobel immer zwei Ausgänge. Außerdem bauen Eichhörnchen mindestens einen Ersatzkobel, in den sie ihre Jungen bei Gefahr übersiedeln können.

Tipps zur Ersten Hilfe für Eichhörnchen finden Sie hier.

In der von VIER PFOTEN geführten Eulen- und Greifvogelstation Haringsee konnte im Jahr 2019 1.851 Tieren geholfen werden. Alle jungen Eulen und Greifvögel wurden, wenn möglich, durch Ammeneltern der gleichen Art großgezogen und zu 90% wieder freigelassen. Die EGS ist die einzige Pflegestation, in der Jungvogelfindlinge durch Ammen derselben Vogelart, also in einem natürlichen Familienverband, großgezogen werden können. Dadurch werden die schädlichen Folgen einer Handaufzucht vermieden. Auch Sumpfschildkröten, Igel, Fledermäuse und andere Kleinsäuger wurden fachmännisch versorgt und, wenn möglich, wieder in die Natur entlassen.

Mehr Informationen zur EGS finden Sie auf www.eulen-greifvogelstation.at oder jeweils aktuell auf Facebook.

Hilfe für heimische Wildtiere

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Mag. Elisabeth Penz

Mag. Elisabeth Penz

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

 

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