Schweinefarm in Deutschland

Afrikanische Schweinepest: VIER PFOTEN ruft zu erhöhter Aufmerksamkeit auf

Jeder Einzelne kann Risiko minimieren

11.9.2020

Wien – Die Afrikanische Schweinepest hat sich nun auch erstmals in Deutschland ausgebreitet, gestern wurde im Bundesland Brandenburg der erste Fall bestätigt. Österreich ist bisher von der Epidemie verschont geblieben, neben Deutschland sind allerdings auch noch die direkten Nachbarländer Italien (Sardinien), Slowakei, Tschechien und Ungarn betroffen. Um einem Seuchenausbruch auch in Österreich vorzubeugen, Tierleid und eine Krisensituation für Landwirte zu vermeiden, ruft VIER PFOTEN die Bevölkerung zu erhöhter Aufmerksamkeit auf und gibt Tipps, um das Verbreitungsrisiko zu minimieren. 

„Es gibt tatsächlich einiges, was jeder Einzelne tun kann, um Tausende Schweine vor einer Infektion zu schützen“, erklärt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck. „Wichtig ist dabei auch zu wissen, dass das Virus für den Menschen ungefährlich ist. Allerdings ist es sehr lange überlebensfähig, sowohl in Schweinefleischprodukten wie Wurst, Speck und Räucherware als auch in Erdreich und Umgebung. Daher ist es wichtig, vor allem beim Reisen vorsichtig zu sein.“

Trotz Corona reisen nach wie vor viele Österreicherinnen und Österreicher ins Ausland. „Das Wichtigste für sie ist, sich im Vorhinein schlau zu machen, ob das Urlaubsland bzw. die -region betroffen ist“, erklärt Weissenböck. Das kann man auf dieser Homepage des Gesundheitsministeriums tun.

Wichtige Maßnahmen

Generell kann das Virus durch gute Desinfektion auf Gegenständen und Haut zerstört werden. Zusätzlich kann aber jeder Reisende bzw. jede Reisende Vorsorge treffen, um das Risiko einer „Einschleppung“ der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern. Das wären folgende Maßnahmen:

  • Keine Schweinefleischprodukte (inkl. Räucherwaren) aus Ländern mitbringen, in denen es die Afrikanische  Schweinepest gibt oder gab. Sollte es dennoch passieren, diese NUR in geschlossenen Behältern entsorgen, wo sie vor Kontakt mit Wildschweinen geschützt sind.
  • Keine Schweinestallungen oder andere Schweinehaltungen besuchen, während man im Urlaubsland ist bzw. auch nicht unmittelbar nach der Rückankunft zu Hause
  • Wenn man in Gebieten war, wo es Wildschweine gibt (z.B. naturnahe Campingplätze), unbedingt die Schuhprofile reinigen und desinfizieren, bestenfalls, bevor man wieder abreist, aber zumindest, bevor man zu Hause in Waldgebiete geht
  • Nicht mit dem Auto auf das Gelände von Schweinebetrieben fahren bzw. in Waldgebiete mit Wildschweinbestand. Sollte dies unbeabsichtigt geschehen, unbedingt gleich vor Ort eine Autoreinigung vornehmen (Reifenprofile!)
  • Keine Produkte wie Jagdtrophäen (Wildschweinhauer), Wildschweinfelle, Schweinelederprodukte oder Borstenpinsel mitnehmen
  • Keine Essensreste an Tiere verfüttern (ist ohnehin verboten!) oder im Gelände entsorgen, besonders keine Fleischabfälle (z.B. Grillgutreste), weder in Waldnähe noch auf dem Kompost
  • Sollte man auf verendete Schweine stoßen, nichts angreifen und sofort die Behörden informieren!

Weitere Tipps

Auch für daheim Gebliebene hat VIER PFOTEN Tipps parat:

  • Fleischkonsum einschränken
  • Keine Schweinefleisch-Produkte kaufen oder geschenkt annehmen, wenn sie aus betroffenen Gebieten kommen
  • Kein Schweinefleisch kaufen, das lange Transportstrecken braucht (Verschleppungsgefahr!)
  • Keine Essensreste an Tiere verfüttern (ist ohnehin verboten!) oder im Gelände entsorgen, besonders keine Fleischabfälle (z.B. Grillgutreste), weder in Waldnähe noch auf dem Kompost
  • Sollte man auf verendete Schweine stoßen, nichts angreifen und sofort die Behörden informieren!

Auch wenn die Afrikanische Schweinegrippe für den Menschen nicht gefährlich ist:  Durch eine weitere Ausbreitung können sehr viele Schweine zu Tode kommen. „Ein Tier ist ein fühlendes Lebewesen und deshalb schützenswert. Wir appellieren an die Bevölkerung, uns dabei zu unterstützen“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Weissenböck. Auch für die betroffenen Landwirte wäre ein Krankheitsausbruch eine Katastrophe. Auf ASP positiv getesteten Betrieben müssen Landwirte ihren gesamten Tierbestand töten lassen. 

Mag. Elisabeth Penz

Mag. Elisabeth Penz

Press Officer Austria

elisabeth.penz@vier-pfoten.org

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VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

 

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