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Österreichs „Meat Exhaustion Day“: Am 10. April haben wir die empfohlene Jahresmenge an Fleisch schon aufgegessen

VIER PFOTEN: Fleischkonsum deutlich höher als in Deutschland und der Schweiz

8.4.2025

Wien - Österreichs Fleischkonsum bleibt im europäischen Vergleich hoch: 57,6 kg hat die Bevölkerung im Jahr 2023 pro Kopf gegessen. Die renommierte EAT-Lancet Kommission, die aus internationalen Wissenschafter:innen besteht, empfiehlt einen maximalen jährlichen Konsum von lediglich 15,7 kg1. VIER PFOTEN hat auch heuer daraus den so genannten „Meat Exhaustion Day“ errechnet: Am 10. April haben die Österreicher:innen demnach schon die gesamte empfohlene Jahresmenge an Fleisch verputzt. Im deutschsprachigen Raum sind wir damit Spitzenreiter: Deutschland isst knapp 52 kg pro Kopf jährlich, die Schweiz nur knapp 46 kg.

Meat Exhaustion Day ist am 10.4.

Auf die Woche umgelegt isst jede(r) Österreicher:in über 1,1 kg Fleisch – das sind mehr als sieben Schnitzel. Zwar ist der Fleischkonsum gegenüber dem Vorjahr (58,6 kg pro Kopf) leicht rückläufig. Dennoch: Wenn die Reduktion des Konsums weiterhin so langsam bleibt, essen die Österreicher:innen erst in 88 Jahren, nämlich im Jahr 2113 (!) die empfohlenen 15,7 kg.

„Es ist absurd: Wir liegen mit unserem Fleischkonsum fast doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt, der nur 33,8 kg beträgt! Der übermäßige Fleischkonsum erfordert eine Massenproduktion, die nicht nur Tierleid bedeutet, sondern auch die Grenzen unseren Planeten durch die unglaubliche Ressourcenverschwendung, den hohen CO2-Ausstoß und den Abbau des Regenwaldes für Futtermittel-Anbauflächen eindeutig überschreitet. Darüber hinaus leidet aber auch unsere Gesundheit massiv unter diesen Fleisch-Exzessen“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.

106 Millionen Tiere jährlich in Österreich geschlachtet

Jedes Jahr werden in Österreich im Durchschnitt über 106 Millionen so genannte Nutztiere für den menschlichen Verzehr geschlachtet. Die meisten davon dürfen kein Leben führen, das auch nur annähernd ihren Bedürfnissen entspricht. Sie müssen auf engstem Raum leben, werden durch Eingriffe verstümmelt (oft ohne Betäubung), in Lkws zusammengepfercht und zum Schlachthof transportiert, wo sie unter teils sehr problematischen Bedingungen getötet werden.

Eine der Ursachen für den hohen Konsum sind die vielen Rabatte auf Fleischwaren, die zum Kauf von großen Mengen verleiten, seit 2005 hat sich der Aktionsanteil in Österreichs Supermärkten sogar verdoppelt, fast 50% des angebotenen Fleisches wird rabattiert gekauft. Aber die vermeintlichen Schnäppchen sind in Wirklichkeit keine: Denn die wahren Kosten dieses exzessiven Konsums liegen im Verborgenen. Weissenböck: „Gerade billiges Fleisch aus tierquälerischer Massentierhaltung kommt uns in Wahrheit teuer zu stehen. Die Folgekosten der Umweltverschmutzung, der Klimabelastung, des Antibiotikaeinsatzes, aber auch die steigenden Kosten im Gesundheitssystem durch zu fleischlastige Ernährung – all das fällt uns ja längst schon auf den Kopf. Der Fleischkonsum muss unbedingt schleunigst gesenkt werden.“

VIER PFOTEN fordert die Politik erneut auf, mehr Maßnahmen für eine Reduktion des Fleischkonsums zu treffen. Denn in der pflanzenbasierten Ernährung liegt ohne Zweifel die Zukunft. „Ein Stopp der unseligen Rabattaktionen auf Fleisch wäre ein gutes Beispiel. Außerdem kommen wir um eine transparente Kennzeichnung unserer tierischen Lebensmittel nach Haltungsform der Tiere und Herkunft in Handel und Gastronomie nicht umhin, wenn wir den exzessiven Fleischkonsum einschränken wollen“, meint Weissenböck abschließend.

Quellenverweis

Die Kommission empfiehlt die so genannte „Planetary Health Diet“, einen wissenschaftlich fundierten Speiseplan, der gleichermaßen die Gesundheit des Menschen wie die des Planeten schützt https://de.wikipedia.org/wiki/Planetary_Health_Diet
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

 

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