Gesuchte österreichische Welpenhändlerin gefunden
Statement von VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck
Dieser Fall gehört zu den schlimmsten, die wir bislang zum Thema Welpenhandel erlebt haben. Selbst Kolleginnen, die sich seit Jahren mit dem Thema beschäftigen und schon einiges gesehen haben, sind über die Zustände, in denen die Hunde gehalten wurden, erschüttert und fassungslos. Die Welpenhändlerin hat ihre Welpen über Jahre auch nach Österreich geliefert. Diese Tierquälerei muss ein Weckruf für die Politik sein, sowohl auf österreichischer als auch auf EU-Ebene!
Neben dem Tierleid kommt auch der Verdacht des Betrugs hinzu, da die Händlerin mit Hilfe eines steirischen Tierarztes Dokumente und Impfpässe gefälscht haben soll. Das schmutzige Geschäft ist aber leider sehr einträglich: Allein für Österreich liegt der Marktwert des Welpenhandels laut einem aktuellen VIER PFOTEN Bericht bei mindestens 1,1 Millionen. Zwar dürfen in Österreich nur behördlich gemeldete Züchter:innen online Tiere inserieren, es gibt aber seitens der Kleinanzeigenplattformen keine Verpflichtung, diese Zuchtmeldung zu prüfen.
Aber freilich: Solange es EU-weit keine einheitliche Gesetzgebung gibt, ist die Kontrolle des illegalen Welpenhandels praktisch unmöglich. VIER PFOTEN fordert daher von der EU strengere Maßnahmen. Dazu gehören eine verpflichtende Kennzeichnung und Registrierung (K&R) aller Hunde und Haustiere sowie Verifizierungssysteme für Kleinanzeigenseiten, die die Registrierung von Tieren überprüfen, bevor Anzeigen geschaltet werden.
Dazu müssten die EU-Abgeordneten eine entsprechende EU-Verordnung verschärfen. Der zuständige Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (AGRI) wird demnächst Vorschläge erarbeiten. Das ist auch bitter nötig! Lösungen liegen auf der Hand. In unserem Bericht zeigen wir Lösungen, die auf bereits bestehenden Gesetzen aufbauen und auf die gesamte EU ausgeweitet werden können, was einen vollständig regulierten, rückverfolgbaren Handel möglich macht. Davon würden nicht nur Millionen Tiere, sondern auch Millionen europäische Verbraucher:innen profitieren.
Mag. Elisabeth Penz
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.
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