Eine Ära geht zu Ende: Die letzten Löwen aus dem Safaripark Gänserndorf sind tot
VIER PFOTEN brachte Tiere 2007 in sein Großkatzenschutzzentrum LIONSROCK in Südafrika
Bethlehem/Wien - Für VIER PFOTEN geht eine Ära zu Ende: Die Tierschutzorganisation musste sich von den Löwinnen Anna und Kiara verabschieden. Sie waren die letzten Überlebenden des Löwenrudels, das VIER PFOTEN 2007 vom Safaripark Gänserndorf übernahm, um sie in ihr neu gegründetes Großkatzenschutzzentrum LIONSROCK in Südafrika zu überführen. Anna und Kiara mussten kurz nacheinander von ihren altersbedingten gesundheitlichen Leiden erlöst werden. Anna war mit 24 Jahren die älteste Löwin in LIONSROCK, Kiara wurde 20 Jahre alt.
Die Leiterin von LIONSROCK, Hildegard Pirker, war Tierpflegerin im Safaripark Gänserndorf und reiste mit den Löwen mit nach Südafrika. Seither hat sie Hunderte von Tieren in LIONSROCK persönlich betreut und ihnen nach den Traumata ihres früheren Lebens ein artgemäßes Dasein ermöglicht. Das Gänserndorf-Rudel, das aus zehn Löwen bestand, hatte aber naturgemäß immer einen besonderen Platz in ihrem Herzen.
„Sich von Anna und Kiara zu verabschieden, ist für mich wie das Ende einer ganz besonderen Mission und macht mich sehr traurig. Aber natürlich ist es auch für das gesamte LIONSROCK Team und alle Mitarbeiter:innen von VIER PFOTEN sehr bewegend. Die beiden waren mit fast 17 Jahren von allen Tieren die längste Zeit bei uns und haben unser aller Leben unglaublich bereichert“, sagt Pirker.
In LIONSROCK finden Großkatzen, die zuvor meist unter schrecklichen Bedingungen und in Gefangenschaft leben mussten, ein neues Zuhause bis zu ihrem natürlichen Lebensende. „Wenn die Tiere ankommen, setzen wir alles daran, dass sie sich schnell an ihre neue Umgebung gewöhnen können. Natürlich müssen wir uns auch um ihre Ernährung und ihre individuellen medizinischen Bedürfnisse kümmern. Eine ganz besondere Rolle spielen auch die so genannten „Enrichments“: Das bedeutet, dass wir den Tieren Stimuli bieten, die das natürliche Verhalten fördert, Langeweile verhindert und Stress abbaut“, erklärt Pirker. Das Team berücksichtigt auch eventuelle Anzeichen von Verhaltensproblemen und passt dann die Pflege den individuellen Bedürfnissen der Tiere an. Wichtig ist es auch, Vertrauen zu den Tieren aufzubauen, wenn sie ankommen und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie sicher und gut versorgt sind.
Anna und Kiara hatten in ihrem früheren Leben mehr Glück als die meisten Großkatzen, die nach LIONSROCK kommen und zuvor oft ein qualvolles Leben hatten. „Sie kamen in der Geborgenheit ihres Familienrudels an und verließen uns auf dieselbe Weise. Wir sind so dankbar, dass wir ihnen ein langes und glückliches Leben in der besten natürlichen Umgebung unter dem afrikanischen Himmel bieten konnten. Sie werden immer einen besonderen Platz in unseren Herzen und in der Geschichte von LIONSROCK haben“, sagt Hildegard Pirker.
Mag. Elisabeth Penz
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.
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