Mähroboter können für Tiere zur tödlichen Falle werden
VIER PFOTEN: Achtsame Bedienung wichtig
Mähroboter werden immer beliebter – kein Wunder, nehmen sie Gartenbesitzer:innen doch eine lästige Arbeit ab. Doch VIER PFOTEN warnt: Ohne entsprechende Achtsamkeit kann das Gerät nicht nur für Kleinkinder gefährlich sein, sondern auch zur tödlichen Falle für Heim- und Wildtiere werden.
„Besonders Igel sind durch Mähroboter gefährdet. Denn Igel sind keine Fluchttiere und rollen sich bei Gefahr ein. Eine Begegnung mit einem Mähroboter kann daher schwere Verletzungen und Verstümmelungen verursachen oder tödlich sein. Die meisten Opfer bleiben unentdeckt, da sie sich wegschleppen und erst später an den Folgen ihrer Verletzungen sterben“, sagt Dr. Hans Frey, der wissenschaftliche Leiter der von VIER PFOTEN geführten Eulen- und Greifvogelstation Haringsee. In der Station, die auch verletzte Wildtiere aufnimmt, zeigt sich regelmäßig: Jenen Igeln, die gebracht werden, kann meist nicht mehr geholfen werden.
Immer wieder kommt es aber auch zu Unfällen mit Hunden und Katzen, zu schlimmen Schnittverletzungen bis sogar abgetrennten Pfoten. „Egal, ob die Tiere neugierig sind und mit dem Mähroboter spielen wollen oder von ihm unbeeindruckt sind und einfach im Gras daneben liegen bleiben - die Gefahr ist groß“, meint Dr. Frey.
Neben dem Tierschutz geht es aber auch um Artenschutz: Unzählige Insekten, Spinnentiere und Schnecken fallen dem Roboter zum Opfer. Diese sind aber für einen blühenden Garten unerlässlich und bilden die Nahrungsgrundlage für Igel und Co. Streng geschützte Amphibien können genauso wie Eidechsen und andere Reptilien in die Schneidemesser geraten.
VIER PFOTEN rät daher, sich vor jeder Verwendung des Mähroboters zu versichern, dass sich weder Heimtiere noch kleine Wildtiere wie Igel im Garten aufhalten. „Der Roboter sollte unbedingt ausschließlich unter Aufsicht eingesetzt werden, am besten tagsüber, um Unfälle mit dämmerungs- und nachtaktiven Tieren zu vermeiden“, empfiehlt Dr. Frey.
Generell sollten Gartenbesitzer:innen auf jeden Fall zumindest einen Teil des Gartens möglichst naturbelassen halten. So können Vögel und kleine Wildtiere Nahrung und Schutz finden und der Lebensraum von Insekten, Spinnen, Amphibien etc. erhalten werden.
In der von VIER PFOTEN geführten Eulen- und Greifvogelstation Haringsee konnte im Jahr 2023 2.197 Tieren geholfen werden. Alle jungen Eulen und Greifvögel wurden, wenn möglich, durch Ammeneltern der gleichen Art großgezogen und zu 90% wieder freigelassen. Die EGS ist die einzige Pflegestation, in der Jungvogelfindlinge durch Ammen derselben Vogelart, also in einem natürlichen Familienverband, großgezogen werden können. Dadurch werden die schädlichen Folgen einer Handaufzucht vermieden. Auch Sumpfschildkröten, Igel, Eichhörnchen, Feldhasen und andere Kleinsäuger wurden fachmännisch versorgt und, wenn möglich, wieder in die Natur entlassen.
Verfolgen Sie unsere Arbeit
Mehr Informationen zur EGS finden Sie auf www.eulen-greifvogelstation.at oder jeweils aktuell auf Facebook.
Mag. Elisabeth Penz
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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.
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