drei Igelwaisen

Drei verwaise Igelbabys kamen mit Polizeieskorte in die EGS Haringsee

Ben, Bob und Bibi werden nun aufgepäppelt

7.7.2023

Haringsee - Das kommt auch nicht jeden Tag vor: Drei in einem Garten in Hausleiten im Bezirk Korneuburg aufgefundene verwaiste Igelbabys wurden nach ihrer Rettung quasi mit Polizeieskorte in die von VIER PFOTEN geführte EGS Haringsee gebracht. Der Hintergrund: Die engagierte Dame, die die Kleinen gerettet hatte, bat eine Polizeistreife um Auskunft nach dem Weg in die EGS. Die Beamten waren dann so nett, sie bis Haringsee zu begleiten.

Das EGS Team hat die drei Kleinen Ben, Bob und Bibi getauft. „Da sie ohne Mutter unterwegs waren und jämmerlich quietschten, musste man davon ausgehen, dass der Igelmama etwas zugestoßen ist. Vor allem das kleinste der drei Babys war bei der Ankunft schon ziemlich erschöpft; wir mussten es mit einer Infusion stärken“, erzählt VIER PFOTEN Tierarzt Dr. Hans Frey, der wissenschaftliche Leiter der EGS. 

Die Igelbabys sind zwischen 40 und 60 Gramm schwer und etwa ein bis zwei Wochen alt. Das kleinste Igelbaby Bibi hat seine Augen noch nicht geöffnet. Hans Frey: „Die ersten Mahlzeiten schleckten die drei noch von einer Spritze, jetzt probieren sie auch schon, aus einer flachen Schüssel zu trinken. Wir haben sie farbig markiert, damit wir sie unterscheiden können und ihre Gewichtszunahme kontrollieren können.“

Es kommt leider häufig vor, dass Igel verunglücken und Jungtiere dann verwaist gefunden werden. Denn sie sind leider vielen Gefahren ausgesetzt. Die größte Bedrohung ist sicher der Straßenverkehr. Da Igel relativ langsam unterwegs sind und bei akuter Gefahr nicht unbedingt flüchten, sondern sich zusammenrollen, ist das Risiko groß, auf der Straße von einem Auto erwischt zu werden. Aber auch in Gärten sind Igel oft nicht sicher: Rasenroboter, Motorsensen, Swimmingpools, offene Schächte oder auch Schädlingsgifte gefährden die Tiere. Einen Leitfaden, wie sie erstversorgt werden können, finden Interessierte hier: https://www.eulen-greifvogelstation.at/erste-hilfe-fuer-wildtiere/erstversorgung-igel

Steinkauz in der Auffangstation

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In der von VIER PFOTEN geführten Eulen- und Greifvogelstation Haringsee konnte im Jahr 2022 2.006 Tieren geholfen werden. Alle jungen Eulen und Greifvögel wurden, wenn möglich, durch Ammeneltern der gleichen Art großgezogen und zu 90% wieder freigelassen. Die EGS ist die einzige Pflegestation, in der Jungvogelfindlinge durch Ammen derselben Vogelart, also in einem natürlichen Familienverband, großgezogen werden können. Dadurch werden die schädlichen Folgen einer Handaufzucht vermieden. Auch Sumpfschildkröten, Igel, Eichhörnchen, Feldhasen und andere Kleinsäuger wurden fachmännisch versorgt und, wenn möglich, wieder in die Natur entlassen.

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Mag. Elisabeth Penz

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

 

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