Krapfen-Check in Supermärkten: Hälfte ohne jede Kennzeichnung der verwendeten Eier
Käfigeier können nicht ausgeschlossen werden / Angaben teilweise irreführend
Wien - VIER PFOTEN hat in den Supermärkten Wiens und Umgebung eine Recherche der angebotenen Faschingskrapfen durchgeführt. Die Mitarbeiter:innen der Tierschutzorganisation haben sich das Krapfen-Sortiment von sieben Supermärkten auf Kennzeichnung von Herkunft und Haltungsbedingungen der verwendeten Eier angesehen. Das Fazit: Von insgesamt 41 unterschiedlichen Krapfen waren knapp die Hälfte (18 Stück) überhaupt nicht gekennzeichnet. Das bedeutet, dass für die Herstellung auch importierte Käfigeier verwendet werden könnten.
Krapfen-Check
Die Mitarbeiter:innen der Tierschutzorganisation haben sich das Krapfen-Sortiment, insgesamt 41 Krapfen, von sieben Supermärkten (Billa, Billa Plus, Penny, Lidl, Hofer, Spar und Adeg) auf Kennzeichnung von Herkunft und Haltungsbedingungen der verwendeten Eier angesehen.
„Wir sehen wieder einmal, wie wichtig eine Kennzeichnung von Herkunft und Haltung auch bei verarbeiteten Eiern wäre, wie es schon bei den Schaleneiern Pflicht ist. Denn die österreichischen Konsument:innen wollen keine Eier aus grausamer Käfighaltung, nicht umsonst ist diese in Österreich verboten. Dennoch kann es sein, dass sie unwissentlich Käfigeier aus dem Ausland konsumieren, wenn sie Krapfen in Supermärkten kaufen. Denn bei nicht deklarierten Zutaten müssen wir natürlich davon ausgehen, dass sie aus einer schlechten Haltungsform stammen, im besten Fall noch Bodenhaltung, die aus Tierschutzsicht auch ungenügend ist“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.
VIER PFOTEN hat für die Recherche den Supermärkten Billa, Billa Plus, Penny, Lidl, Hofer, Spar und Adeg vor Ort in Wien und Umgebung jeweils mehrere Besuche abgestattet und das Sortiment durchgesehen. Von den 41 untersuchten Krapfen wurden sieben ausschließlich nach der Herkunft (Österreich) gekennzeichnet, elf nach Herkunft und Haltung, eine Sorte ausschließlich nach Haltung. 18 Krapfen waren weder nach Herkunft noch nach Haltung gekennzeichnet. Vier Supermärkte (Hofer, Billa, Billa Plus und Spar) hatten vegane Krapfen im Angebot. Lediglich ein Krapfen, nämlich der von Ja!Natürlich, der bei Billa und Billa Plus im Sortiment ist, wird biologisch und demnach aus Bio-Eiern hergestellt.
Für die Konsument:innen irreführend
Für die Konsument:innen bedeutet die mangelnde Kennzeichnungspflicht auch, dass sie sich teilweise in falscher Sicherheit wiegen.
Um den Österreicher:innen wirklich Transparenz zu bieten, geht für VIER PFOTEN kein Weg an einer verpflichtenden Kennzeichnung auch der verarbeiteten Zutaten nach Herkunft und Haltung vorbei.
„Es kann nicht sein, dass sich die Konsument:innen auf die mühevolle Suche nach den Inhaltsstoffen eines Faschingskrapfens machen müssen. Es sollte heutzutage selbstverständlich sein, dass wir alle wissen, was wir zu uns nehmen. Niemand will heutzutage Tierqual am Teller, daher muss es die Möglichkeit geben, sich auch aktiv dagegen zu entscheiden“, so VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Weissenböck.
Mag. Elisabeth Penz
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