Elefantenreiten

Vorsicht vor Tierquälerei im Urlaub

VIER PFOTEN: Scheinbar harmloses Vergnügen oft problematisch

9.8.2023

Wien– Urlaubszeit ist Reisezeit. Aber so bereichernd es auch ist, fremde Kulturen kennenzulernen: Es gibt leider auch Schattenseiten. In vielen Ländern werden für die Tourist:innen Attraktionen mit Tieren geboten. Von Selfies mit Wildtieren über Ausritte mit Eseln, Elefanten oder Kamelen bis hin zum Zurschaustellen von Bären oder Tigern: Es handelt sich fast immer um Tierquälerei. VIER PFOTEN warnt Urlauber:innen vor einem zweifelhaften Vergnügen auf dem Rücken der Tiere.

„Was nach einem harmlosen Spaß aussieht, ist für viele Tiere purer Stress und im schlimmsten Fall grobe Tierquälerei. Attraktionen mit Tieren sind stets kritisch zu betrachten. Tourist:innen sollten sich nicht von Angeboten wie etwa Schwimmen mit Delfinen oder Streicheln und Füttern von Wildtieren verlocken lassen.“

Veronika Weissenböck, Kampagnenleiterin bei VIER PFOTEN

In Südosteuropa etwa gibt es noch immer sogenannte Restaurantbären in Käfigen, mit denen sich Gäste fotografieren lassen können. In Thailand kann man ausgewachsene Tiger streicheln und Fotos mit den Tieren machen. Eulen oder Greifvögel, die vielleicht sogar an Ketten gehalten werden, anzugreifen und auf den Arm zu setzen, wird unter anderen in Italien angeboten. Für Laien ist es oft nicht erkennbar, dass die Tiere leiden, ist. Weissenböck warnt: „Dass ein Tier keine Schmerzenslaute von sich gibt, bedeutet nicht, dass es ihm gut geht. Kontakt und Interaktion mit Menschen sind für jedes Wildtier widernatürlich. Viele werden auf brutale Weise regelrecht gebrochen, um sie gefügig zu machen; besonders häufig passiert das etwa bei Elefanten, auf denen Tourist:innen reiten. Deshalb sollte man von jeder Attraktion Abstand nehmen, bei dem damit geworben wird, ein Wildtier zu füttern, zu berühren, auf ihm zu reiten oder ein Foto mit ihm zu machen.“

Jegliche Veranstaltungen, bei denen Tiere verletzt oder getötet werden – wie etwa Stierkämpfe  sollten ohnehin grundsätzlich tabu sein. „Leider wird Tierleid häufig mit dem Argument der Tradition gerechtfertigt. Doch keine noch so tief verwurzelte Tradition legitimiert Tierleid“, so Weissenböck.

Frau geht mit Tiger spazieren

Auf tierische Begegnungen muss nicht verzichtet werden

Viele Tierfreund:innen und insbesondere Familien mit Kindern suchen im Urlaub Kontakt zu Tieren. Bei einem Besuch in einem Wildpark oder Zoo sollte jedoch das Wohlergehen der Tiere sichergestellt sein. VIER PFOTEN rät dazu, Wildtiere möglichst in deren natürlichem Habitat mit viel Abstand zu beobachten. „Nationalparks und Schutzzentren für gefährdete Arten oder Tiere aus schlechter Haltung bieten die Gelegenheit für tierische Begegnungen. Bei dem Besuch einer Auffangstation sollten Besucher und Besucherinnen darauf achten, dass Tierschutz und Nachhaltigkeit oberste Priorität haben. Denn auch in manchen Wildparks gibt es Vorführungen mit wilden Tieren. Steht eine solche Tiershow im Programmangebot des Parks oder werden sogar Interaktionen mit Tieren angeboten, sollten gleich alle Alarmglocken schrillen“, warnt Veronika Weissenböck.

Auch Zirkusse mit Wildtieren sind ein No-Go. „In Österreich sind Wildtiere in Zirkussen schon lange verboten. In vielen Urlaubsländern gibt es diese Tierquälerei aber noch. Die Tiere müssen Tricks aufführen, die völlig wider die natürlichen artspezifischen Verhaltensweisen sind. Oftmals werden sie misshandelt, um sie zum Gehorsam zu zwingen“, weiß Weissenböck.

Bitte kein Elefantenreiten!

Auch auf Unternehmungen mit domestizierten Tieren wie Kutschfahrten, Esel-,Pony- oder Kamelreiten sollte man verzichten, genauso wie etwa auf das beliebte Elefantenreiten, bei dem die Tiere ebenfalls als Jungtiere bereits mit roher Gewalt gezwungen werden, folgsam zu sein. Die Tiere sind mancherorts über zehn Stunden im Einsatz, Pausen zum Tränken und Futteraufnahme werden oftmals nicht eingehalten. 

Kurz zusammengefasst die VIER PFOTEN-Tipps für einen Urlaub ohne Tierleid:

  • Meiden Sie Selfies mit Tieren
  • Besuchen Sie keine Orte, an denen Wildtiere von Besucher:innen gefüttert werden können, Tricks vorführen müssen oder wo Reiten mit domestizierten Tieren angeboten wird
  • Kaufen Sie keine Andenken, die aus Tieren oder Tierteilen gemacht sind
  • Buchen Sie keine direkten Interaktionen mit Tieren, wie etwa das Streicheln von Tigerbabys
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Mag. Elisabeth Penz

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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

 

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