Max und Moritz in Haringsee

Igel-Geschwister Max und Moritz dürfen in der EGS Haringsee überwintern

Zu klein und mager, um in der Natur überleben zu können

9.11.2022

Haringsee Max und Moritz heißen die kleinen Igelgeschwister und jüngsten Neuankömmlinge in der von VIER PFOTEN geführten EULEN- und GREIFVOGELSTATION Haringsee. Sie wurden in einem Garten in Straßhof gefunden, als sie sich dort am helllichten Tag hungrig über eine Futterschüssel hermachten.

„Die Gartenbesitzerin bemerkte, dass die beiden sehr klein und mager waren. Nach telefonischer Rücksprache mit uns wog sie sie schließlich. Mit nur 140 bzw. 150 Gramm bestätigte sich die Vermutung, dass sie um einiges zu klein sind, um den kommenden Winter überleben zu können. So kamen die Igelkinder zu uns in die EGS, wo sie nun aufgepäppelt werden. Nach Erreichen eines ausreichenden Gewichtes können sie in einem geschützten Gehege bis zu ihrer Freilassung im Frühjahr überwintern.“ 

VIER PFOTEN Tierarzt Dr. Hans Frey, der wissenschaftliche Leiter der EULEN- UND GREIFVOGELSTATION Haringsee

Derzeit wird die Auffangstation von Igeln nur so überschwemmt; rund 70 sind es, die gerade vom Team um Dr. Frey betreut werden. „Seit September haben wir sogar schon über 180 Igel aufgenommen, aber aufgrund des warmen Herbstwetters konnte ein großer Teil auch schon wieder ausgewildert werden“, erzählt Dr. Frey.

Aber: Nicht jeder Igel, der im Herbst gefunden wird, muss vom Menschen geborgen werden. Auch wenn vor dem Winter gerade junge Igel oft tagsüber unterwegs sind, ist das kein Grund, sie sofort aufzunehmen. Um sich genügend Winterspeck anzufuttern, nutzen kleinere Igel auch die Tagesstunden, um auf Futtersuche zu gehen.

„Ein wichtigeres Kriterium bei der Beurteilung, ob der Igel Hilfe braucht, ist der Allgemeinzustand. Wirkt er schwächlich oder gar apathisch? Geht er unsicher oder torkelnd? Rollt er sich nicht ein, wenn Gefahr droht? Oder hat er sichtbare Verletzungen? Dann ist eine Hilfe unbedingt notwendig. Auch sehr kleine und magere Igel benötigen Unterstützung, wobei das Gewicht immer relativ zur Jahreszeit und zum Gesamtzustand des Igels beurteilt werden muss. Gerade bei noch warmen Herbstwetter ist es oft nicht notwendig, jene Igel, denen vielleicht nur wenige Dekagramm zum Überwinterungsgewicht von etwa 500 Gramm fehlen, gleich aus ihrem gewohnten Umfeld zu reißen und in menschliche Obhut zu bringen“, so Frey.

Igel können übrigens im Garten auch durch Zufüttern mit hochwertigem Katzen- oder Igelfutter sehr gut bei der Gewichtszunahme unterstützt werden.  Außerdem freuen sich die Tiere über Laub- und Reisighaufen sowie über dichte Sträucher und Gehölze, die ihnen Schutz vor Wind und Wetter bieten. Eine Alternative sind auch Igelhäuschen, die man aufstellen kann. Einen Bauplan für ein solches Häuschen finden Interessierte hier.

Steinkauz in der Auffangstation

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In der von VIER PFOTEN geführten Eulen- und Greifvogelstation Haringsee konnte im Jahr 2021 2.091 Tieren geholfen werden. Alle jungen Eulen und Greifvögel wurden, wenn möglich, durch Ammeneltern der gleichen Art großgezogen und zu 90% wieder freigelassen. Die EGS ist die einzige Pflegestation, in der Jungvogelfindlinge durch Ammen derselben Vogelart, also in einem natürlichen Familienverband, großgezogen werden können. Dadurch werden die schädlichen Folgen einer Handaufzucht vermieden. Auch Sumpfschildkröten, Igel, Eichhörnchen, Feldhasen und andere Kleinsäuger wurden fachmännisch versorgt und, wenn möglich, wieder in die Natur entlassen.

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Mehr Informationen zur EGS finden Sie auf www.eulen-greifvogelstation.at oder jeweils aktuell auf Facebook.

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Mag. Elisabeth Penz

Mag. Elisabeth Penz

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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freund:innen in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

 

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