Gerold Rudle und Monica Weinzettl

Tieren eine Stimme geben

Die österreichischen Schauspieler und Kabarettisten Monica Weinzettl und Gerold Rudle im Interview zu ihrem Einsatz für Vierbeiner

5.8.2022

Seit geraumer Zeit widmen Monica und Gerold ihre Bekanntheit und Zeit mit Hingabe jenen, die nicht für sich selbst sprechen können. Wir haben mit ihnen darüber gesprochen, was sie antreibt, wie wichtig Aufklärungsarbeit ist und warum Tierschutz auch Menschenschutz bedeutet.

Monica und Gerold, ihr seid schon viele Jahre Wegbegleiter von VIER PFOTEN. Was ist eure Motivation dafür?

Uns ist es ein persönliches Anliegen, Tieren eine Stimme zu geben. Wir wären sehr gerne viel öfter ein Sprachrohr, aber es gelingt uns nicht immer oder es kommt nicht immer gut an. Von uns will man Witze hören, keine Probleme. Deswegen freuen wir uns sehr, wenn wir Menschen unterstützen können, die sich für den Tierschutz einsetzen. VIER PFOTEN ist eine Organisation, deren Arbeit wir seit Jahren verfolgen und die sich einen Namen gemacht hat, weil sie Probleme konsequent angeht. Hinzu kommt, dass die Menschen hinter dem VIER PFOTEN Logo das Herz am rechten Fleck haben und einfach sympathisch und emphatisch sind.

Welche Tierschutzthemen liegen euch besonders am Herzen?

Konkret unterstützen wir zum Beispiel immer wieder Aktivitäten gegen Echtpelz. Es ist uns ein Rätsel, wie sich Menschen mit Tierleid schmücken können. Viele sind auch einfach uninformiert und wissen nicht, dass viele Fellapplikationen auf Kleidungsstücken von Tieren aus Zuchtfarmen kommen, wo sie massenweise qualvoll in Käfigen gehalten werden.

Auch für Nutztiere und deren Haltung setzen wir uns ein. Die Mulesing-Kampagne gegen die Verstümmelung von Lämmern für Merinowolle unterstützen wir mit unserem Herzblut. Das Thema ist ein Beispiel dafür, wie uninformierte Konsumenten beim Kauf Tierleid fördern. Die Konsumenten kaufen leider uninformiert vor allem Sportkleidung ein, und glauben, mit Merinowolle-Kleidung könne man nichts falsch machen. Darüber wollen wir aufklären.

Eure Arbeit bringt Menschen zum Lachen. Wie sehr hilft Humor, auch den Tierschutz voranzutreiben?

Das zu verbinden ist leider nicht wirklich möglich, denn von uns will man vor allem Witze hören. Obwohl über Humor vieles transportiert werden kann, muss auch hier der Schuster bei seinen Leisten bleiben. Umso mehr freuen wir uns, wenn wir Menschen unterstützen können, die sich für den Tierschutz einsetzen. Den einen oder anderen Seitenhieb auf die verpassten Chancen der Politik in Sachen Tierschutz kann man aber schon mal unterbringen. Aber ein Programm würde das Thema nicht füllen können. Das Publikum will lachen und sich unterhalten.

Einzig: Monica veranstaltet für Tierschutz Austria immer wieder Kabarettgalas, deren Erlös dem Tierschutzhaus in Vösendorf zu Gute kommt.

Abseits von eurem ehrenamtlichen Engagement - Wie lebt ihr Tierschutz im Alltag?

Wir leben mit zwei Katzen und einem Hund aus dem Tierschutz. Alles Findelkinder, die niemand wollte. Und wir ernähren uns weitestgehend vegan. Also wir beide, nicht unsere Tiere. (lachen) Wir versuchen, soweit es möglich ist, unsere Lebensmittel aus biologischer und regionaler Landwirtschaft zu bekommen. Das ist natürlich nicht immer möglich, aber wenn jeder ein wenig darauf achten würde, wo die Produkte herkommen, wäre das schon ein richtiger Schritt.

Monica und Gerold mit Hündin Piper

Wenn ihr einen Wunsch an die Politik zum Thema Tierschutz frei hättet, welcher wäre das?

Ach, da gäbe es so einige: Sofortiger Stopp aller Lebendtiertransporte! Kennzeichnungspflicht für Nahrungsmittel aus NICHT artgerechter Tierhaltung, und Billigproduktion gerne auch mit abschreckenden Bildern wie auf den Zigarettenpäckchen. Fiaker aus dem städtischen Verkehr verbannen. Tierschutzorganisationen in politische Entscheidungen bereits im Vorfeld einbinden. Und noch viele mehr…

Wenn ihr mit einem Satz erklären müsstet, warum Tierschutz für alle wichtig ist, welcher wäre das?

Tierschutz ist Menschenschutz! Tierschutz ist Umweltschutz! Dieser Planet kann nicht heilen, wenn wir die Tierwelt nicht schützen.

Wir sagen: Vielen Dank für das Gespräch und hoffen auf viele weitere gemeinsame Projekte!

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