Fortschritte in Australien: Wirtschaftliche Studie zeigt, den Erfolg von Mulesing-freier Wollproduktion
Wollproduzenten sehen sowohl finanzielle Vorteile als auch ein verbessertes Wohlergehen der Schafe, wenn sie mulesingfreie Methoden einführen
Nachdem das Beratungsunternehmen BG Economics einen neuen Bericht – „In Richtung einer Zukunft ohne Mulesing“ (original: Towards a Non-Mulesed Future) – veröffentlicht hat, wurden weitreichende Forderungen nach einem Stopp der umstrittenen Mulesing-Praxis laut. Der Bericht zeigt die erzielten Erfolge einiger australischen Schafhalter auf, welche statt der umstrittenen Tierverstümmelungspraxis Mulesing ihre Schafherden rückgezüchtet haben, so dass ihre Schafe dadurch resistenter gegenüber Fliegenmadenbefall sind. Durch diesen Umstieg ist Mulesing überflüssig geworden.
Mulesing verursacht bei Lämmern Angst und Stress sowie akute Schmerzen, die bis zu drei Tage nach dem Eingriff anhalten. Die Wundheilung dauert sogar Wochen.
Während mindestens 14 % der australischen Schafhalter ihre Schafe nicht mehr dem Mulesing aussetzen, werden schätzungsweise über 10 Millionen Lämmer weiterhin jährlich durch Mulesing verstümmelt.
Hinweis: Bei Ansicht dieses Videos eventuell auftauchende Werbeeinblendungen stehen in keinem Zusammenhang mit VIER PFOTEN. Wir übernehmen für diese Inhalte keinerlei Haftung.
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Dieser neue, von VIER PFOTEN und der Humane Society International (HSI) in Auftrag gegebene Bericht, trägt Daten aus einer Umfrage unter 97 Schafhaltern aus verschiedenen australischen Bundesstaaten, Klimazonen und Niederschlagsgebieten zusammen und zeigt, dass es genügend positive Beispiele von Betrieben gibt, die auf resistentere Schafzüchtungen umgestiegen sind und dadurch mit dem Mulesing aufhören konnten.
Vereinfacht ausgedrückt können Schafhalter Schafe rückzüchten, so dass sie keine übermäßigen Falten aufweisen, in die die Fliegen ihre Eier legen können. Die rückgezüchteten Schafe sind resistenter gegenüber Fliegenmadenbefall und anderen Parasiten und benötigen kein Mulesing, um vor Fliegenbefall geschützt zu werden.
„Viele Bekleidungsmarken und Einzelhändler akzeptieren kein Mulesing mehr ... Wir müssen uns weiterentwickeln, um diesem Stimmungswandel Rechnung zu tragen“, erklärte Chad Taylor, mulesing-freier Schafhalter, Central West NSW, Australien.
Bis heute haben weltweit hunderttausende Menschen und über 150 Marken ihre Betroffenheit in Bezug auf Mulesing geäußert. Da die Menschen sich zunehmend für Tierschutz und ethische Mode interessieren, wird diese Betroffenheit immer weiter zunehmen.
„Die Ergebnisse [der Umfrage] zeigen, dass fast alle Schafhalter einen erhöhten finanziellen Nutzen haben und auch, dass sich das Wohlergehen ihrer Tiere verbessert hat“, meint Dr. Stephen Thornton, Chefökonom bei BG Economics.
DIE ERGEBNISSE
- 91,8 % der Schafhalter glauben, dass das Wohlergehen der Tiere verbessert wird, wenn Schafe nicht gemulest werden
- 77,5 % der Schafhalter sind innerhalb von fünf Jahren und 42,7 % innerhalb von zwei Jahren auf resistentere Schafzüchtungen (mit wenigen oder keinen Falten) umgestiegen
- 83,5 % sagen, dass der Umstieg zu faltenfreien Merinos nicht kostspielig ist
- 84,1 % haben eine erhöhte Kapitalrendite erzielt
- 86,6 % würden anderen Schafhaltern den Umstieg zu faltenfreien Merinos empfehlen
VIER PFOTEN und die Humane Society International (HSI) haben diesen Bericht in Auftrag gegeben, um die schmerzfreie und nachhaltige Lösung basierend auf besserer Schafgenetik zu analysieren, und die Ergebnisse sind äußerst überzeugend.
Laden Sie den englischen Bericht “Towards a Non-Mulesed Future” hier herunter.
VIER PFOTEN und HSI hoffen, dass dieser Bericht mehr Schafhaltern die nötige Zuversicht verleihen wird, um sich weg von Mulesing und hin zu resistenteren Schafzüchtungen zu begeben, womit sowohl dem Mulesing als auch dem Fliegenmadenbefall ein für alle Mal ein Ende gesetzt werden kann.