Ein bärenstarkes Team
Gemeinsam für unsere Schützlinge
Mitglieder des Heli Dungler Tierschutzclub werden einmal im Jahr zu einer geführten Tour durch den BÄRENWALD Arbesbach eingeladen. Dabei haben Besucher:innen die Möglichkeit, spannende Einblicke in den Alltag der Tiere zu gewinnen und mehr über ihre individuellen Geschichten zu erfahren. Im Waldviertler Bärenparadies kümmern sich 18 engagierte Mitarbeiter:innen mit großer Leidenschaft um gerettete Bären und bieten ihnen ein sicheres und artgemäßes Zuhause.
Wir haben mit drei Kolleg:innen des BÄRENWALDES gesprochen und spannende Einblicke in ihre tägliche Arbeit erhalten.
Gerlinde Mairhofer
Tierpflegerin und Tourguide
Gerlinde, du arbeitest seit 2014 im BÄRENWALD und kümmerst dich auch mit Hingabe um Bär Mark. Was hat dich an seiner Entwicklung besonders beeindruckt?
Mark hatte am Anfang gesundheitliche Probleme und das Einleben fiel ihm schwer. Wir wussten oft nicht, wie es weitergehen würde. Erst im Jahr 2024 begann er dann, sich zu orientieren, mehr zu erforschen und sein Gehege zu erkunden. Der Moment, als er von selbst entdeckte, dass Brombeerblätter gut schmecken, war für mich besonders berührend. Er knabberte ganze Triebe ab, und da wusste ich: Mark, jetzt bist du angekommen.
Welche Eigenschaften sollten Tierpfleger:innen mitbringen?
Die wichtigste Voraussetzung ist die Liebe und der Respekt vor dem Tier. Besonders im Umgang mit geretteten Tieren, die oft Verhaltensstörungen zeigen, braucht es sehr viel Geduld. Man muss bereit sein, den Tieren Zeit zu geben. Ich selbst habe die Ausbildung im zweiten Bildungsweg gemacht und diesen Schritt nie bereut. Ich kann diese Berufswahl nur wärmstens empfehlen!
Alexandra Hechtl
Koordinatorin für Tourismusentwicklung
Alex, du bist unter anderem für die Besucherprogramme zuständig. Worauf legst du dabei wert?
Wir möchten unseren Besucher:innen ein rundum stimmiges Gesamtpaket bieten, das nicht nur das Bärenerlebnis, sondern auch wichtige Tierschutzthemen umfasst - und das für jedes Alter. Jedes Jahr kommen rund 10.000 Kinder und Jugendliche in den BÄRENWALD. Für sie haben wir verschiedene Programme entwickelt, wie zum Beispiel ein Malbuch für die Jüngsten. Erwachsene können künftig an Workshops teilnehmen, etwa zum Thema tierfreundliche Ernährung. Wir freuen uns darauf, unser Angebot auszuweiten, sobald der neue Seminarraum fertiggestellt ist!
Hermann Huter
Tourguide und Multitalent
Du bist Tourguide, hast aber auch den neuen Hundeparcours gebaut und riesige „Holzspielzeuge“ als Bereicherungsobjekte für die Bären gefertigt. Wie bestückt ihr diese eigentlich mit Futter?
Jedes Gehege hat ein kleineres Separiergehege. Vor dem Füttern rufen wir die Bären und locken sie dort hinein. Wir wissen ja, was jedem unserer Bären am besten schmeckt, bei Erich sind es zum Beispiel Äpfel. Mit der Zeit lernen die Bären, auf unseren Ruf zu reagieren, weil sie wissen, dass sie ein Leckerbissen erwartet. Sobald sie im Separiergehege sind und die Schiebetore geschlossen sind, können wir das Hauptgehege betreten und das Futter an vielen verschiedenen Stellen verstecken.
Erinnerst du dich an eine lustige Frage von Besucher:innen bei einer deiner Touren?
Die kurioseste Frage, die mir je gestellt wurde, war, ob man gegen Bezahlung mit einem Bären kuscheln könnte… Natürlich nicht! Solche Momente zeigen uns immer wieder, wie wichtig es ist, das Bewusstsein für den Schutz von Wildtieren zu stärken.