Undercover bei den Wiener Fiakern

Haben Sie sich schon einmal gefragt, was die Fiakerfahrer über ihre Pferde denken? Die Wahrheit ist brutal.

10.7.2019

Wir haben Material erhalten, in dem ein Fiakerfahrer aus dem Nähkästchen plaudert. Was tischt er den Touristen auf? Halbwahrheiten und Unsinn! Wir stellen den unfassbaren Aussagen Fakten gegenüber.

Grund zur Besorgnis

Nicht nur aus Tierschutzsicht, auch vom Sicherheitsstandpunkt aus gesehen sind seine Aussagen äußerst bedenklich. Deutlich wird hier, wie groß das Gefahrenpotential in der Innenstadt ist. Der Fahrer selbst sagt, dass es nicht immer möglich ist, die Tiere zu kontrollieren. Das belegen auch die häufigen Unfälle in der Wiener Innenstadt. Wir haben Ihnen hier einen Überblick zusammengestellt.

Aus Tierschutzsicht inakzeptabel ist die Aussage, dass die Fahrer die Tiere in der Stadt nicht füttern, sondern „nur in der Nacht im Stall“. Pferde benötigen durchgehenden Zugang zu Raufutter, alles andere ist Tierquälerei. Das Verdauungssystem der Tiere sollte ständig kleine Portionen an Heu bekommen, denn es ist nicht für lange Fresspausen geeignet. Diese können zu ernsthaften, gesundheitlichen Problemen wie schmerzhaften Magengeschwüren und Koliken führen.

Außerdem stellt der Fiakerfahrer in Frage, dass die Hufe der Tiere den Asphalt schädigen. Auch das ist freilich Tatsache: Der Bezirk Innere Stadt selbst bezifferte im vergangenen Jahr die jährlichen Reparaturkosten des Straßenbelags als Folge der Fiakerfahrten mit 750.000 Euro.

Raus aus der Innenstadt!

Wir fordern von der Stadt Wien bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für die Fiakerpferde.

Petition unterschreiben

Touristen mögen Wien auch ohne Fiaker.

Glauben Sie, dass die Touristen nur wegen der Fiaker nach Wien kommen? Wir haben vor kurzem bei einer repräsentativen Umfrage von Triple M Matzka Markt- und Meinungsforschung Touristen (Stichprobe: 210) unter anderen genau diese Frage gestellt. Fazit: Neun von zehn Touristen würden auch nach Wien kommen, wenn Fiaker nur noch in Grünanlagen erlaubt wären. Nur jeder fünfte Tourist ist darüber hinaus der Ansicht, dass Wien dezidiert durch eine Verlegung an Attraktivität verlieren würde. Tierleid darf keine Touristenattraktion sein!

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