TIERE SIND KEINE (WEIHNACHTS)-GESCHENKE
Wer ein Tier verschenkt, verschenkt ein Leben.
Tierische Gefährten können als «Geschenke» in einem tieferen Sinne verstanden werden. Sie bereichern das Leben und bereiten einem viel Freude. Auch wenn das Leben mit einem Tier ein Geschenk sein kann, so dürfen ein Hund, eine Katze, ein Meerschweinchen oder andere Tiere nicht unüberlegt als Geschenk überreicht werden. Das gilt insbesondere für den Fall, dass der Empfänger ein Mensch ist, der sich der Tragweite einer Tierhaltung und der damit eingehenden Verantwortung nicht bewusst ist. Dazu zählen insbesondere Kinder. Obwohl Kinder eine hohe emotionale Bindung zu Tieren aufbauen, können sie normalerweise nicht die volle Verantwortung für dessen Fürsorge und Wohlbefinden übernehmen.
Ein Tier ist kein lebloser Gegenstand sondern ein lebendes, empfindungsfähiges Geschöpf mit seinen artspezifischen Bedürfnissen. Ein neuer Tierhalter verpflichtet sich langfristig, diese Bedürfnisse während der gesamten Lebensdauer des Tieres zu erfüllen. Bei Hunden kann dies über 14 Jahren und bei einer Katze bis zu 20 Jahren sein. Diese Verpflichtung beinhaltet folgendes:
- eine ausgewogene und artgemässe Ernährung
- ein angepasstes Maß an Beschäftigung und Bewegung
- regelmässige Tierarztbesuche
- eine lebenslange finanzielle Verpflichtung
- Zeit für Geselligkeit, Training und Spiel mit dem Tier
- das Akzeptieren, dass der eigene Lebensstil beeinflusst werden kann
Diese Fragen würde sich ein Heimtier stellen
Wer überlegt, jemandem ein Tier zu schenken, sollte nachsinnen, ob dies für das Tier selbst von Vorteil ist und ob der Empfänger die Verantwortung dafür übernehmen kann und will. Aus dem Blickwinkel des Tieres gesehen, muss man mit einem gesunden Urteilsvermögen die folgende Aspekte beleuchten.
- Passt dieser Mensch überhaupt zu mir?
- Gibt es im Leben dieser Person Platz für mich?
- Ist dieser Mensch überhaupt alt genug, um auf mich aufzupassen?
- Ist er reif genug, um sich optimal um mich zu kümmern?
- Kennt er meine Bedürfnisse?
- Kann er finanziell für mich aufkommen?
- Hat er überhaupt genügend Zeit für mich?
- Wie lange wird seine Freude an mir wohl andauern?
Wer sorgfältig über diese Fragen nachdenkt, verhindert, dass aus einem gut gemeinten Geschenk ein unerwünschtes wird. Wenn alles schief geht, kann sich der Tierhalter überfordert fühlen. Im schlimmsten Fall leidet das Tier an Vernachlässigung und wird weggegeben.